Ökobilanz Mohndruck - und Umweltmanagement
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24 Ellen Frings<br />
• Informationspflichten wahrnehmen: Unternehmen stehen den anderen wirtschaftlichen<br />
Akteuren, dem Staat <strong>und</strong> der Öffentlichkeit gegenüber in der<br />
Verantwortung, stoffstromrelevante Informationen zur Verfügung zu stellen.<br />
Der dritte Aufgabenbereich betrifft daher die Sammlung, Aufbereitung <strong>und</strong><br />
Weitergabe von Informationen für externe Zwecke. Die Datentransparenz ist<br />
vor allem auch deshalb erforderlich, weil bei dem hohen Grad an Freiwilligkeit,<br />
der im ökologischen Stoffstrommanagement der Wirtschaft zugestanden<br />
wird, eine geeignete Form der Kontrolle <strong>und</strong> Nachprüfbarkeit gegeben sein<br />
muß.<br />
Staat<br />
Die Rolle des Staates im Stoffstrommanagement sieht die Enquête-Kommission<br />
vorwiegend in der Festlegung geeigneter Rahmenbedingungen für die wirtschaftlichen<br />
Akteure. Dabei sind folgende Schwerpunkte zu nennen:<br />
• Informationssysteme reformieren: Um eine Schwerpunktsetzung für das<br />
Stoffstrommanagement vornehmen zu können, benötigt der Staat eine ausreichende<br />
<strong>und</strong> zuverlässige Informationsbasis über Art <strong>und</strong> Menge der anthropogenen<br />
Stoffströme, ihre Auswirkungen auf die Umwelt sowie ihre ökonomische<br />
<strong>und</strong> soziale Bedeutung. Darüber hinaus sind Informationen über das Zusammenwirken<br />
zwischen den verschiedenen Akteuren, ihre Motivation <strong>und</strong> die<br />
möglichen Barrieren für das Stoffstrommanagement erforderlich.<br />
Die Enquête-Kommission fordert daher die Reformierung der staatlichen Informationssysteme<br />
<strong>und</strong> ihre Ergänzung um stoffpolitische Informationen.<br />
Voraussetzung dafür ist die Entwicklung eines geeigneten Indikatorensystems.<br />
• Umweltziele setzen: Aufgabe des Staates ist es, durch die Festlegung konkreter<br />
Umweltziele Schwerpunkte für das Stoffstrommanagement zu setzen. Die Enquête-Kommission<br />
hat sich bei ihren Überlegungen am Umweltplan der Niederlande<br />
(National Environmental Policy Plan - NEPP) orientiert, der konkrete<br />
Reduktionsziele vorgibt <strong>und</strong> sie den Verursachergruppen zuteilt.<br />
• Ökonomische Instrumente schaffen: Um geeignete Rahmenbedingungen für<br />
den Umgang mit der Natur festzulegen, muß der Staat für die Internalisierung<br />
externer Kosten sorgen. Die Enquête-Kommission setzt dabei auf ökonomische<br />
Instrumente. Welches der Instrumente in welchem Fall <strong>und</strong> in welcher<br />
Ausgestaltung einzusetzen ist, wurde allerdings nicht konkretisiert.<br />
• Das Ordnungsrecht reformieren: Die zahlreichen <strong>und</strong> unübersichtlichen Einzelvorschriften<br />
machen eine Harmonisierung, Vereinfachung <strong>und</strong> vollzugsfre<strong>und</strong>liche<br />
Gestaltung des Umweltrechts erforderlich. Das bedeutet jedoch<br />
keine Deregulierung, sondern eine Reregulierung des Ordnungsrechts. Die<br />
Umweltpolitik wird auch zukünftig – insbesondere zur Gefahrenabwehr <strong>und</strong><br />
zur Regulierung von Schadstoffen – nicht ohne ordnungsrechtliche Instrumente,<br />
wie Ge- <strong>und</strong> Verbote, auskommen. Auch zeigte die Vergangenheit, daß