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Ökobilanz Mohndruck - und Umweltmanagement

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Produktökobilanzen 129<br />

Weiterhin stößt man auf Probleme, wenn bei einem Prozeßschritt zwei Produkte<br />

entstehen. Bei der Chlor-Alkali-Elektrolyse erhält man z. B. als Produkte<br />

sowohl Salzsäure als auch Natronlauge <strong>und</strong> Wasserstoff. Die Zuordnung<br />

(Allokation) von Rohmaterialbedarf <strong>und</strong> Emissionen auf die einzelnen Produkte<br />

ist dann nicht einfach. 2<br />

Auf ähnliche Zuordnungsprobleme stößt man auch bei Abfallbehandlungsanlagen<br />

für Reststoffe, wie etwa im Bereich der Hausmüllverbrennung <strong>und</strong> -deponierung.<br />

Die mengenmäßige Zuordnung bestimmter Emissionen zu einem<br />

bestimmten Material, wie z. B. Papier, ist nicht trivial. Verschiedene Zuordnungsverfahren<br />

sind denkbar. So könnte der Papieranteil an den NOx-Emissionen<br />

einer Tonne Mischmüll entweder über den Masseanteil oder über den Stickstoffanteil,<br />

den Rauchgasanteil etc. bestimmt werden.<br />

Zuordnungsverfahren können nicht als „richtig“ oder „falsch“ eingestuft werden.<br />

Sie hängen entscheidend von der Zielsetzung der Untersuchung <strong>und</strong> dem<br />

Untersuchungsrahmen ab, <strong>und</strong> man muß im Kreis der Beteiligten Einigung über<br />

das im jeweiligen Anwendungsfall beste Zuordungsverfahren erzielen.<br />

Die Berechnung der Input-Output-Ströme<br />

Mit den Datensätzen sind die Einzelprozesse definiert. Die Prozeßstruktur gibt<br />

Auskunft, wie die Prozesse miteinander mittels der Stoff- <strong>und</strong> Energieströme<br />

verknüpft sind. Die Systemgrenzen definieren, wo Inputströme in den Bilanzraum<br />

eintreten <strong>und</strong> wo Outputströme den Bilanzraum verlassen. Das Gesamtsystem<br />

kann dann als eine Input-/Outputbilanz berechnet werden <strong>und</strong> auf die festgelegte<br />

funktionale Einheit bezogen werden.<br />

Häufig interessieren neben einer reinen Input-/Outputbilanz des Gesamtsystems<br />

allerdings noch die Anteile der verschiedenen Prozeßabschnitte an den<br />

Emissionen, dem Ressourcenverbrauch etc., die dann gesondert ausgewiesen<br />

werden müssen. Diese Informationen sind besonders wichtig für die Ermittlung<br />

jener Stellen, an denen eine Optimierung des Gesamtsystems sinnvollerweise ansetzen<br />

sollte.<br />

3 Beispiel<br />

Zum Abschluß sollen ausgewählte Ergebnisse aus einer exemplarischen Sachbilanz<br />

vorgestellt werden, die öffentlich finanziert wurde <strong>und</strong> damit auch zugänglich<br />

ist. In einer Projektgemeinschaft von drei Instituten wurde 1994 für das<br />

Umweltb<strong>und</strong>esamt Berlin eine Sachbilanz für Verpackungen abgeschlossen. Das<br />

Ziel der Sachbilanz war, die Methodik <strong>und</strong> ein Instrumentarium zu entwickeln,<br />

welche es erlauben die speziellen Lebenswege von Verpackungen zu beschreiben.<br />

——————<br />

2 Siehe Beitrag von Ulrich Mampel in diesem Buch.

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