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Ökobilanz Mohndruck - und Umweltmanagement

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42 Andreas Möller <strong>und</strong> Arno Rolf<br />

zweimal unabhängig voneinander verbuchen zu müssen: Der Rechnungsstil der<br />

Stoffstromnetze erlaubt es, ganz analog dem der doppelten Buchführung,<br />

Stoffstrom <strong>und</strong> Bestandsänderung mit einem einzigen Buchungssatz zu erfassen.<br />

Denn der Buchungssatz für den Stoffstrom enthält bereits die Informationen für<br />

die Bestandsveränderung: Anzupassen sind die Beständekonten, die im Buchungssatz<br />

genannt werden. Der Betriebswirt nennt eine Rechnung, die das leistet,<br />

eine integrierte Strom- <strong>und</strong> Beständerechnung.<br />

Obwohl wir uns bei Stoffstromanalysen in erster Linie über die Stoff- <strong>und</strong><br />

Energieströme informieren wollen, können wir auf Knoten für Stoffbestände nicht<br />

verzichten. Zeitliche Differenzen zwischen verschiedenen Transformationsprozessen<br />

werden adäquat abgebildet. Es formt sich ein vollständiges <strong>und</strong> zusammenhängendes<br />

Netz. Auch bei den Auswertungen kann auf die Informationen<br />

zurückgegriffen werden; sie gehen in erweitere Stoff- <strong>und</strong> Energiebilanzen ein.<br />

Stoffstromnetze liefern dann für eine bestimmte Betrachtungsperiode <strong>und</strong> bei<br />

gegebenen Anfangsbeständen Aussagen darüber, welche Stoff- <strong>und</strong> Energieströme<br />

in einem System wo fließen <strong>und</strong> welche Endbestände daraus resultieren.<br />

Diese Daten können im Rahmen einer Stoffstromanalyse weiterverarbeitet werden.<br />

Das heißt: Strom- <strong>und</strong> Beständedaten stehen in ihrer Gesamtheit weiteren<br />

Auswertungen zur Verfügung.<br />

Vergröberungen, Verfeinerungen<br />

<strong>und</strong> andere Netztransformationen<br />

Zuweilen ist es bei der praktischen Modellierung nicht ganz klar, ob man zu<br />

einer Stelle oder zu einer Transition greifen soll. Hier spielt das Erkenntnisinteresse<br />

hinein. In der Denkwelt des Just In Time mag es sinnvoll sein, den Transport<br />

auf der Autobahn als Lager zu modellieren. Tatsächlich grenzt der Transport hier<br />

zwei Produktionsstufen voneinander ab. Bei einer umfassenden Untersuchung der<br />

Stoff- <strong>und</strong> Energieströme ist eine derart reduzierte Modellvorstellung<br />

inakzeptabel. Bei näherem Hinsehen läßt sich der Transport in mehrere innere<br />

Zustände bzw. Aktivitäten zerlegen: Ausgangslager, Transport selbst <strong>und</strong> Eingangslager.<br />

Man wird verlangen, den Detaillierungsgrad so zu wählen, daß die<br />

real vorhandenen internen Aktivitäten oder Zustände einer Stelle oder Transition<br />

im Netz nicht relevant sind <strong>und</strong> daß sie sich auch nicht auf andere Systemkomponenten<br />

feststellbar auswirken. Das Netz wird dadurch größer. Die Vernetzung<br />

darf sich bei Stoffstromanalysen nicht nur auf die ökonomisch relevanten Prozeßketten<br />

beziehen, auch alle übrigen Stoffpfade müssen abgebildet werden. Die<br />

ökonomisch interessanten Prozeßketten betten sich ein in ein umfassenderes<br />

Stoffflußsystem. Darunter leiden unter Umständen Übersichtlichkeit, Allgemeinheit<br />

<strong>und</strong> Analysierbarkeit.

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