Ökobilanz Mohndruck - und Umweltmanagement
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62 Andreas Häuslein <strong>und</strong> Jan Hedemann<br />
Entwicklung spezieller Bilanzierungssoftware, die von vornherein an den genannten<br />
Anforderungen ausgerichtet ist.<br />
3 Die Bilanzierungssoftware Umberto<br />
Der konkrete Bedarf an spezieller Software zur Unterstützung der <strong>Ökobilanz</strong>erstellung<br />
war der Ausgangspunkt für die Entwicklung einer Methodik zur Modellierung<br />
von Stoff- <strong>und</strong> Energiestromsystemen <strong>und</strong> der darauf basierenden<br />
Software Umberto 2 . Umberto wurde in einer Kooperation zwischen dem ifu Institut<br />
für Umweltinformatik Hamburg GmbH <strong>und</strong> dem ifeu-Institut für Energie-<br />
<strong>und</strong> Umweltforschung Heidelberg GmbH entwickelt.<br />
Den im vorigen Abschnitt dargestellten Anforderungen, die sich aus der Praxis<br />
der <strong>Ökobilanz</strong>ierung ergeben, wird Umberto mit Hilfe einer soliden theoretischen<br />
F<strong>und</strong>ierung <strong>und</strong> der daraus resultierenden Flexibiltät sowie der benutzerfre<strong>und</strong>lichen,<br />
komfortablen Umsetzung in die Software weitgehend gerecht.<br />
3.1 Methodische Gr<strong>und</strong>lagen <strong>und</strong> inhaltliche Konzepte des Programms<br />
Umberto<br />
Umberto basiert auf dem Konzept der Stoffstromnetze, wie sie im Beitrag von<br />
Möller <strong>und</strong> Rolf in diesem Band beschrieben werden. Die Petri-Netztheorie bildet<br />
das formale Rückgrat von Umberto, ohne daß sich der Benutzer mit den Inhalten<br />
der Theorie direkt auseinandersetzen müßte. Die Nutzung dieses theoretischen<br />
Ansatzes bringt zahlreiche Vorteile mit sich. Sie gewährleistet beispielsweise eine<br />
methodisch saubere Modellierung der Stoff- <strong>und</strong> Energieströme, bei der konsequent<br />
zwischen Umwandlungsprozessen (als Transitionen bezeichnet) sowie<br />
Stoff- <strong>und</strong> Energielagern (den sogenannten Stellen) unterschieden wird. Des<br />
weiteren stellt sie eindeutige Schnittstellen zwischen Prozessen des betrachteten<br />
Systems <strong>und</strong> zur Umgebung sicher. Für die Abarbeitung von Berechnungsvorgängen<br />
lassen sich leistungsfähige <strong>und</strong> flexible Verfahren aus der Netztheorie<br />
ableiten.<br />
Um die Komplexität, die sich mit der Erstellung von <strong>Ökobilanz</strong>en verbindet,<br />
handhabbar zu machen, wurden bei der Konzeption des Programms allgemeine<br />
Prinzipien zugr<strong>und</strong>e gelegt, die sich in der Informatik in anderen Zusammenhängen<br />
zur Reduzierung von Komplexität bewährt haben. An verschiedenen<br />
Stellen des Programms kommen Prinzipien der Modularisierung, Hierarchisierung,<br />
Aggregation, Selektion <strong>und</strong> Visualisierung zur Anwendung. Ein Beispiel ist<br />
——————<br />
2 Umberto wurde 1994 noch unter dem Namen EcoNet eingeführt.