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Ökobilanz Mohndruck - und Umweltmanagement

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122 Jürgen Giegrich et al.<br />

tentielle Gefahren <strong>und</strong> beschreiben diese durch geeignete Indikatoren, wie z. B.<br />

Emissionen, Energieverbrauch etc. Auch bei größtem Aufwand der Informations<strong>und</strong><br />

Datensammlung ist es innnerhalb einer <strong>Ökobilanz</strong> nicht möglich, gleichzeitig<br />

eine umfassende Systembeschreibung <strong>und</strong> konkrete Ergebnisse mit Bezug auf<br />

einen bestimmten zeitlichen <strong>und</strong> räumlichen Abschnitt zu erhalten.<br />

Produktspezifische <strong>Ökobilanz</strong>en als Instrument des <strong>Umweltmanagement</strong>s sind<br />

dazu geeignet, die folgenden Informationen bereitzustellen:<br />

• Informationen bezüglich der gesamten über den Lebensweg eines Produktes<br />

hinweg entstehenden Umweltbelastung<br />

• Informationen über die Umweltrelevanz verschiedener Abschnitte <strong>und</strong> Bereiche<br />

eines Produktlebensweges, wie z. B. der Anteil der Transportvorgänge innerhalb<br />

der Produktion <strong>und</strong> des Gebrauchs eines Produktes<br />

• Umweltbezogene Verbesserungspotentiale eines Produktes, wie z.B. die Verbesserung<br />

von Prozessen, die Optimierung der Infrastruktur, die Auswahl der<br />

Rohmaterialien usw.<br />

• Umweltbezogene Vor- <strong>und</strong> Nachteile verschiedener Produkt- oder Dienstleistungssysteme<br />

mit vergleichbarer Leistung, wie z.B. Einwegverpackungen für<br />

Getränke im Vergleich zu wiederauffüllbaren Verpackungen<br />

Produktspezifische <strong>Ökobilanz</strong>en sind nicht dazu geeignet,<br />

• die Umweltauswirkungen einer bestimmten Produktionsstätte auf ein konkretes<br />

Gebiet festzustellen <strong>und</strong> zu bewerten,<br />

• das von einem Produkt oder seinen Bestandteilen unter definierten räumlichen<br />

<strong>und</strong> zeitlichen Umweltbedingungen ausgehende Risiko für die Umwelt oder die<br />

menschliche Ges<strong>und</strong>heit zu ermitteln <strong>und</strong> zu bewerten <strong>und</strong><br />

• unbekannte Umwelteinwirkungen zu beleuchten, da in <strong>Ökobilanz</strong>en gr<strong>und</strong>sätzlich<br />

nur verfügbares Wissen verwertet werden kann.<br />

In der internationalen Diskussion hat man sich auf eine Standardstruktur zur<br />

Durchführung von produktbezogenen <strong>Ökobilanz</strong>en geeinigt. Sie wird in Anlehnung<br />

an die Vorschläge verschiedener Expertengruppen (CML, 1992; Nord,<br />

1992; UBA, 1992; SETAC, 1993; UBA, 1994; DIN, 1994) so oder in ähnlicher<br />

Weise in Kürze von der Internationalen Standardisierungsorganisation (ISO,<br />

1995) übernommen werden. Danach besteht eine produktbezogene <strong>Ökobilanz</strong> aus<br />

folgenden Komponenten:<br />

1. Zieldefinition <strong>und</strong> Rahmenfestlegung (Goal Definition and Scope)<br />

2. Sachbilanz (Inventory Analysis)<br />

3. Wirkungsbilanz (Impact Assessment) <strong>und</strong> Bilanzbewertung<br />

4. Schwachstellenanalyse (Improvement Assessment)<br />

Eine genauere Beschreibung der ersten zwei Schritte in den nachfolgenden Abschnitten<br />

soll als Gr<strong>und</strong>lage für eine Diskussion der <strong>Ökobilanz</strong>methode <strong>und</strong> ihrer<br />

Anwendungsmöglichkeiten dienen. Der dritte Punkt wird ausführlich in einem<br />

speziellen Buchbeitrag behandelt. Auf die Schwachstellenanalyse wird nicht

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