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Integrationspotenziale in kleinen Städten und Landkreisen

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Gr<strong>und</strong>lage der Zusammenarbeit zwischen Kommune, Migrantenorganisationen<br />

<strong>und</strong> anderen Vere<strong>in</strong>en oder Organisationen sollte e<strong>in</strong> Verhältnis auf „Augen höhe“<br />

se<strong>in</strong>, getragen von wechselseitigem Respekt <strong>und</strong> Wertschätzung füre<strong>in</strong>ander.<br />

Wichtig <strong>in</strong> diesem Zusammenhang ist zudem die Etablierung e<strong>in</strong>er Anerken-<br />

nungskultur, zum e<strong>in</strong>en durch die Institutionen, Vere<strong>in</strong>e etc. selbst, zum anderen<br />

durch die Politik, <strong>und</strong> zum Dritten <strong>in</strong> monetärer Form (Düsener 2010: 201ff.),<br />

d.h. die begrenzte f<strong>in</strong>anzielle Unterstützung von Migrantenorganisationen durch<br />

die Kommunen. So werden z.B. <strong>in</strong> der Stadt Ravensburg <strong>und</strong> <strong>in</strong> der Geme<strong>in</strong>de<br />

Ebersdorf b. Coburg Migrantenorganisationen als soziale Vere<strong>in</strong>e mit Zuschüssen<br />

gefördert. Beispielhaft s<strong>in</strong>d auch die Initiativen im Landkreis Offenbach.<br />

Gute-Praxis-Beispiel<br />

Landkreis Offenbach: Förderung bürgerschaftlichen Engagements <strong>und</strong><br />

vere<strong>in</strong>sübergreifender Tandems, Projekte „Vere<strong>in</strong>e aktiv für Integration“ <strong>und</strong><br />

„Gelebte Integration“<br />

Der Kreis Offenbach sieht die Mitwirkung <strong>in</strong> Vere<strong>in</strong>en als wichtiges Instrument für<br />

die gesellschaftliche Integration. Beispielhaft für dieses Anliegen ist das bereits<br />

2007 gestartete Projekt „Vere<strong>in</strong>e aktiv für Integration“. Aktive Bürger<strong>in</strong>nen <strong>und</strong><br />

Bürger mit <strong>und</strong> ohne Migrationsh<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong>, die <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Vere<strong>in</strong> organisiert s<strong>in</strong>d,<br />

werden mite<strong>in</strong>ander vernetzt, sodass Vere<strong>in</strong>spartnerschaften zwischen deutschen<br />

<strong>und</strong> Migrantenvere<strong>in</strong>en entstehen. In e<strong>in</strong>em regelmäßig tagenden Vere<strong>in</strong>sforum,<br />

das von Kreisseite koord<strong>in</strong>iert wird, besteht auch nach Abschluss der offiziellen<br />

Projektlaufzeit die Möglichkeit des Austausches zwischen Vere<strong>in</strong>en. Dieses Forum<br />

trifft auf sehr großen Zuspruch. Die aktive Teilhabe von Migrant<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Migranten<br />

<strong>in</strong> Vere<strong>in</strong>en unter Förderung ihres bürgerschaftlichen Engagements wird<br />

zudem <strong>in</strong> dem Projekt „Gelebte Integration“ gestärkt. Über e<strong>in</strong>e Informationskampagne<br />

wurden beispielsweise unterschiedliche Möglichkeiten des Engagements<br />

z.B. bei der Freiwilligen Feuerwehr oder <strong>in</strong> Sportvere<strong>in</strong>en aufgezeigt.<br />

3.4 Fazit<br />

Kommunale Integrationsbemühungen s<strong>in</strong>d besonders nachhaltig, wenn ihnen<br />

e<strong>in</strong> Verständnis von Interkulturalität zugr<strong>und</strong>e liegt. In den Untersuchungskommunen<br />

kann e<strong>in</strong>e ger<strong>in</strong>ge politische Partizipation, Beteiligung <strong>und</strong> Repräsentation<br />

von Migrant<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Migranten <strong>in</strong> kommunalen Willensbildungsprozessen<br />

konstatiert werden. Es geht entsprechend um die Frage, <strong>in</strong> welchem<br />

Maße Stadtgesellschaften Integrationsbereitschaft signalisieren <strong>und</strong> auf welche<br />

offenen oder geschlossenen sozialen <strong>und</strong> politischen Strukturen Migranten<br />

im Erleben <strong>und</strong> <strong>in</strong> der Gestaltung ihres sozialen Alltags treffen.<br />

Dabei spielt neben <strong>in</strong>terkulturellen Öffnungsprozessen <strong>in</strong> den staatlichen <strong>und</strong><br />

halbstaatlichen Institutionen auch die Ausbildung e<strong>in</strong>er Anerkennungskultur<br />

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Empirie <strong>und</strong> Analyse

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