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Integrationspotenziale in kleinen Städten und Landkreisen

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Mobilitätsunterschiede haben geschlechtsspezifische Differenzen <strong>und</strong> das Wohn-<br />

quartier als Ausgangspunkt der Alltagsmobilität. Während deutsche Frauen<br />

<strong>und</strong> Männer kaum Unterschiede <strong>in</strong> der Mobilitätsrate aufweisen <strong>und</strong> durch-<br />

schnittlich nahezu gleich viele Wege zurücklegen, ergab die Studie geschlechtsspezifische<br />

Unterschiede <strong>in</strong> der Gruppe der befragten Migrant<strong>in</strong>nen <strong>und</strong><br />

Migranten. Danach legen ausländische Männer im Durchschnitt mehr Wege<br />

zurück als Frauen der gleichen Nationalität. Zudem verfügen ausländische<br />

Haushalte trotz durchschnittlich mehr Personen seltener über e<strong>in</strong> Auto als<br />

deutsche Haushalte. Vor allem ausländische Frauen besitzen weit unterdurchschnittlich<br />

oft e<strong>in</strong> Auto <strong>und</strong> haben seltener e<strong>in</strong>en PKW-Führersche<strong>in</strong>.<br />

Auch die Verkehrsmittelwahl unterscheidet sich. Während Deutsche für ihre<br />

Wege deutlich häufiger das Auto oder das Fahrrad nutzen, legen Ausländer<strong>in</strong>nen<br />

<strong>und</strong> Ausländer ihre Wege überdurchschnittlich oft mit öffentlichen<br />

Verkehrsmitteln oder zu Fuß zurück. Die Unterschiede <strong>in</strong> der ger<strong>in</strong>geren Verfügbarkeit<br />

<strong>und</strong> Nutzung des Autos zeigen e<strong>in</strong>e stärkere Nahraum orientierung<br />

<strong>in</strong>sbesondere von Migrant<strong>in</strong>nen. Zugleich s<strong>in</strong>d aber gerade im ländlichen<br />

Raum oft größere Distanzen zu überw<strong>in</strong>den, um E<strong>in</strong>richtungen <strong>und</strong> Angebote<br />

zu erreichen, die den Migrant<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Migranten die Integration erleichtern<br />

<strong>und</strong> konkrete Förderungen ermöglichen. Dies betrifft sowohl schulische E<strong>in</strong>richtungen<br />

als auch außerschulische Freizeit- oder Förderangebote, die Sprach<strong>und</strong><br />

Integrationskurse oder Angebote der Berufsqualifizierung <strong>und</strong> überbetrieblichen<br />

Ausbildung.<br />

Erreichbarkeit von Integrationsangeboten im ländlichen Raum<br />

Strategische Handlungsansätze zur Verbesserung der Mobilität <strong>und</strong> Erreichbarkeit<br />

von Integrationsangeboten im ländlichen Raum setzen auf zwei Ebenen an:<br />

. Koord<strong>in</strong>ierung <strong>und</strong> Flexibilisierung von Angebotsstrukturen auf Geme<strong>in</strong>de<strong>und</strong><br />

Landkreisebene <strong>und</strong><br />

. Förderung der <strong>in</strong>dividuellen Mobilität der Migranten.<br />

Viele Städte <strong>und</strong> Geme<strong>in</strong>den im ländlichen Raum setzen <strong>in</strong>zwischen auf e<strong>in</strong>e<br />

Verknüpfung von Strategien der Zentralisierung <strong>und</strong> Dezentralisierung von<br />

Angeboten. E<strong>in</strong>erseits s<strong>in</strong>d Vielfalt <strong>und</strong> Zielgruppenspezifik nur bei e<strong>in</strong>er Konzentration<br />

von Angeboten möglich, anderseits lassen sich e<strong>in</strong>ige Angebote<br />

durchaus flexibel an verschiedenen Orten e<strong>in</strong>richten. So gibt es vielerorts bereits<br />

dezentral angebotene Sprechtage der Verwaltung, der Berufsberatung etc.<br />

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Repräsentative Verkehrsbefragung im Auftrag des B<strong>und</strong>esm<strong>in</strong>isteriums für Verkehr, Bau <strong>und</strong> Stadtentwicklung<br />

(BMVBS), weitere Informationen unter: http://www.mobilitaet-<strong>in</strong>-deutschland.de.<br />

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