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Integrationspotenziale in kleinen Städten und Landkreisen

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Die Forschungsarbeiten vor Ort wurden vom ILS – Institut für Landes- <strong>und</strong><br />

Stadtentwicklungsforschung <strong>in</strong> Dortm<strong>und</strong> <strong>in</strong> Kooperation mit dem Leibniz-<br />

Institut für Regionalentwicklung <strong>und</strong> Strukturplanung (IRS) <strong>in</strong> Erkner bei<br />

Berl<strong>in</strong> durchgeführt.<br />

Dem Forschungsvorhaben lag e<strong>in</strong> diskursiver <strong>und</strong> aktivierender Ansatz zu-<br />

gr<strong>und</strong>e. Die Fragestellungen der Projektarbeit zielten bewusst auf die Ressourcen<br />

<strong>und</strong> Potenziale der Aufnahmegesellschaft <strong>und</strong> der Zuwanderer, um Ansatz-<br />

punkte für e<strong>in</strong>e Weiterentwicklung der Integrationsarbeit vor Ort zu ermitteln<br />

<strong>und</strong> diese <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em dialogischen Prozess auf ihre Umsetzbarkeit zu prüfen.<br />

Auf diese Weise konnten wichtige Impulse angestoßen <strong>und</strong> Lernprozesse <strong>in</strong><br />

Gang gesetzt werden. In Gruppengesprächen <strong>und</strong> Workshops vor Ort sowie<br />

durch die begleitenden Netzwerktreffen aller beteiligten Kommunen konnten<br />

Diskussionsprozesse über den Stellenwert der Integrationsarbeit <strong>in</strong> den Kom-<br />

munen ausgelöst <strong>und</strong> über den themenzentrierten Erfahrungsaustausch kon-<br />

krete Hilfestellungen zur Weiterentwicklung der Integrationsarbeit geleistet<br />

werden. Das Thema Integration erfährt seitdem <strong>in</strong> den Kommunen e<strong>in</strong>e größere<br />

politische Aufmerksamkeit <strong>und</strong> die geleistete Integrationsarbeit erhält e<strong>in</strong>e<br />

höhere Wertschätzung. Besonders hervorzuheben ist, dass mit der Aufwertung<br />

des Themas <strong>in</strong> e<strong>in</strong>igen Kommunen bereits neue Verantwortungsstrukturen<br />

aufgebaut wurden beziehungsweise beschlossen wurde, dies zu tun.<br />

Auch <strong>in</strong> der Landes- <strong>und</strong> B<strong>und</strong>espolitik fand das Projekt weith<strong>in</strong> Beachtung,<br />

was sich dar<strong>in</strong> zeigt, dass der B<strong>und</strong>es<strong>in</strong>nenm<strong>in</strong>ister <strong>und</strong> die Beauftragte der<br />

B<strong>und</strong>esregierung für Migration, Flüchtl<strong>in</strong>ge <strong>und</strong> Integration die Schirmherr-<br />

schaft für das Projekt übernommen haben. Wir hoffen, dass mit dieser gewon-<br />

nenen Aufmerksamkeit e<strong>in</strong> zentrales Problem der Integrationsarbeit vieler<br />

kle<strong>in</strong>er Städte im ländlichen Raum stärker <strong>in</strong> den Fokus rückt <strong>und</strong> politische<br />

Lösungsansätze diskutiert werden: die fehlenden f<strong>in</strong>anziellen <strong>und</strong> personellen<br />

Ressourcen für zentrale Aufgaben der Dase<strong>in</strong>svorsorge <strong>und</strong> die Gestaltung<br />

e<strong>in</strong>er zukunftsfähigen Entwicklung. In diesem Zusammenhang wurde vielfach<br />

die von etlichen Kommunen geäußerte Forderung diskutiert, Integration als<br />

kommunale „Pflichtaufgabe“ festzulegen, um die notwendigen Ressourcen da-<br />

für zu sichern – denn als freiwillige Leistung ist Integration immer der Gefahr<br />

ausgesetzt, <strong>in</strong>sbesondere <strong>in</strong> Kommunen, die unter Haushaltssicherung stehen,<br />

über den Kommunalhaushalt nicht f<strong>in</strong>anziert werden zu können. Dieser For-<br />

derung steht jedoch der kommunale Selbstverwaltungsanspruch entgegen.<br />

Außerdem setzt die Festlegung als Pflichtaufgabe voraus, dass Integration als<br />

kommunale Aufgabe klar def<strong>in</strong>iert <strong>und</strong> von anderen Aufgaben abgrenzbar ist.<br />

Doch Integration ist e<strong>in</strong>e Querschnittsaufgabe, die viele traditionelle kommu-<br />

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Süß – Vorwort

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