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Integrationspotenziale in kleinen Städten und Landkreisen

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Land der Anteil der Geduldeten, also der Ausländer<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Ausländer<br />

mit ungesichertem Aufenthaltsstatus, bei 11,5 Prozent. Im Landkreis Coburg lag<br />

dieser Anteil zum selben Zeitpunkt bei 0,1 Prozent (Bertelsmann Stiftung,<br />

Homepage).<br />

Gemäß Asylverfahrensgesetz (§ 55 AsylVfG) ist die Aufenthaltsgestattung für<br />

Asylbewerber räumlich auf den Bezirk der Ausländerbehörde beschränkt, <strong>in</strong><br />

dem die für die Aufnahme des Asylbewerbers zuständige Aufnahmee<strong>in</strong>richtung<br />

liegt. Der Aufenthalt <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em bestimmten Kreis ist aufgr<strong>und</strong> dieser Residenz-<br />

pflicht nicht freiwillig <strong>und</strong> die räumliche Mobilität ist entsprechend stark<br />

e<strong>in</strong>geschränkt.<br />

In e<strong>in</strong>zelnen <strong>Städten</strong> wie <strong>in</strong> Ravensburg, Haren (Ems) <strong>und</strong> Burg (Jerichower<br />

Land) s<strong>in</strong>d Flüchtl<strong>in</strong>ge noch immer <strong>in</strong> Sammelunterkünften untergebracht,<br />

während z.B. <strong>in</strong> Leutkirch (LK Ravensburg) zentrale Unterkünfte für Flücht-<br />

l<strong>in</strong>ge <strong>und</strong> Asylbewerber aufgelöst wurden.<br />

Besonderheiten der Migrationsprozesse <strong>in</strong> Ostdeutschland<br />

Besonderheiten ostdeutscher Städte, Geme<strong>in</strong>den <strong>und</strong> Landkreise zeigen sich<br />

nicht nur <strong>in</strong> der Migrationsgeschichte vor 1990, sondern auch aktuell am ger<strong>in</strong>-<br />

geren Migrantenanteil <strong>und</strong> an spezifischen hier lebenden Zuwanderungsgruppen.<br />

Während mit dem sogenannten „Wirtschaftw<strong>und</strong>er“ <strong>in</strong> der B<strong>und</strong>esrepublik<br />

Anfang der 1950er Jahre e<strong>in</strong>e zunehmende Nachfrage nach Arbeitskräften e<strong>in</strong>-<br />

herg<strong>in</strong>g, war die DDR von Anfang an von Abwanderung geprägt. Arbeitsmigration<br />

von Vertragsarbeiter<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> -arbeitern fand <strong>in</strong> größerem Umfang erst mit<br />

Beg<strong>in</strong>n der 1980er Jahre statt. Die größte Gruppe waren dabei Zugewanderte aus<br />

Vietnam (Weiss 2011). Weitere Staatsverträge wurden mit Kuba, Algerien,<br />

Angola <strong>und</strong> Mosambik geschlossen.<br />

Seit Mitte der 1990er Jahre verzeichneten die Städte <strong>und</strong> Geme<strong>in</strong>den außerhalb<br />

der ostdeutschen Großstädte kaum noch Zuwanderung. Bei den noch erfolgenden<br />

Zuzügen handelte es sich zumeist um Asylsuchende, jüdische Immigranten<br />

<strong>und</strong> (Spät-)Aussiedler, die gemäß den b<strong>und</strong>esdeutschen Quotenregelungen<br />

den B<strong>und</strong>esländern zugewiesen wurden (vgl. auch BAMF 2007). Auch hier wurde<br />

die Zuwanderung durch Zuweisung <strong>in</strong> den letzten Jahren deutlich reduziert.<br />

Der Anteil der Menschen mit Migrationsh<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong> an der ostdeutschen<br />

Bevölkerung liegt aktuell bei 4,7 Prozent (BBMFI 2010: 53). Bei der Mehrzahl<br />

12 Daten der dritten Welle des Jugendsurveys des Deutschen Jugend<strong>in</strong>stituts (2003).<br />

13<br />

Die ger<strong>in</strong>ge Kontaktdichte von Jugendlichen unterschiedlicher Herkunftsgruppen wird <strong>in</strong> verschie den<br />

en Studien belegt (Bautz 2007; Deutsche Shell AG 2000).<br />

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