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Integrationspotenziale in kleinen Städten und Landkreisen

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1. Rahmenbed<strong>in</strong>gungen kommunaler Integrationspolitik im ländlichen Raum<br />

Die im Forschungsprojekt untersuchten Kle<strong>in</strong>- <strong>und</strong> Mittelstädte bzw. Geme<strong>in</strong>den<br />

<strong>und</strong> Landkreise im ländlichen Raum Deutschlands können nicht als e<strong>in</strong>heit-<br />

liche soziale Orte bezeichnet werden. Die unterschiedliche demografische Ent-<br />

wicklung <strong>und</strong> wirtschaftliche Prosperität, die Lage, das lokale Arbeitsplatzpo-<br />

tenzial, die sozialhistorische Prägung, die lokale Integrationsgeschichte <strong>und</strong> die<br />

An- bzw. Abwesenheit von spezifischen Zuwanderungsgruppen prägen die je-<br />

weilige kommunale Entwicklungsdynamik der vergangenen Jahrzehnte.<br />

Zudem unterscheiden sich die Städte <strong>und</strong> Geme<strong>in</strong>den <strong>in</strong> ihren politischen<br />

Handlungsspielräumen, bed<strong>in</strong>gt durch die jeweilige kommunale F<strong>in</strong>anzsituation<br />

<strong>und</strong> die Ausgestaltung der föderalen bzw. kommunalpolitischen Aufgaben-<br />

teilung bei der Migrations- <strong>und</strong> Integrationspolitik (B<strong>und</strong> – Land – Kommune;<br />

Landkreis–kreisangehörige Geme<strong>in</strong>de). E<strong>in</strong>e Geme<strong>in</strong>samkeit der Städte <strong>und</strong><br />

Geme<strong>in</strong>den im ländlichen Raum ist dagegen die schwierigere Erreichbarkeit<br />

vieler Integrationsangebote <strong>und</strong> Infrastrukturen aufgr<strong>und</strong> der dispersen Sied-<br />

lungsstrukturen im ländlichen Raum.<br />

Die Heterogenität <strong>in</strong> den jeweiligen Ausgangsbed<strong>in</strong>gungen <strong>und</strong> lokalen Inte-<br />

grationsspezifika führt dementsprechend zu unterschiedlichen Anforderungen<br />

an die Ausgestaltung der kommunalen Integrationspolitik. Gerade <strong>in</strong> peripher<br />

gelegenen <strong>Städten</strong> <strong>und</strong> <strong>Landkreisen</strong> mit nur ger<strong>in</strong>gen Bevölkerungspotenzialen<br />

<strong>und</strong> ökonomischen Ressourcen stellen sich besondere Herausforderungen bei<br />

der Integration von Migrant<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Migranten.<br />

Aufgr<strong>und</strong> der unterschiedlichen kommunalen Rahmenbed<strong>in</strong>gungen, die <strong>in</strong> den<br />

folgenden Kapiteln detaillierter analysiert werden, kann es die kommunale<br />

Integrationsstrategie für Städte <strong>und</strong> Landkreise im ländlichen Raum, die auf<br />

alle Kommunen gleichermaßen übertragbar wäre, nicht geben. Dennoch stehen<br />

die Kommunen vor vergleichbaren <strong>in</strong>tegrationspolitischen Herausforderungen.<br />

Integration ist e<strong>in</strong>e gesamtgesellschaftliche Querschnittsaufgabe, die <strong>in</strong>terkul-<br />

turelle Öffnungsprozesse auf allen Ebenen erfordert. Zudem stellen Fragen der<br />

Organisation <strong>und</strong> Erreichbarkeit von Integrationsangeboten e<strong>in</strong>e zentrale<br />

Herausforderung im ländlichen Raum dar.<br />

1.1 Struktur der Untersuchungsstädte <strong>und</strong> Landkreise<br />

„Der ländliche Raum ist nicht leicht zu fassen. Er ist schillernd <strong>und</strong> tiefgründig<br />

zugleich, von sehr unterschiedlichen Wandlungsprozessen betroffen; se<strong>in</strong>e<br />

aus geprägten regionalen <strong>und</strong> lokalen Individualitäten, se<strong>in</strong>e vielschichtigen Po-<br />

tentiale <strong>und</strong> Probleme, entziehen sich e<strong>in</strong>er schnellfüßigen Darstellung <strong>und</strong><br />

Generalisierung.“ (Henkel 1995: 15)<br />

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