06.12.2012 Aufrufe

Integrationspotenziale in kleinen Städten und Landkreisen

Integrationspotenziale in kleinen Städten und Landkreisen

Integrationspotenziale in kleinen Städten und Landkreisen

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

andere benachteiligte Gruppen. Daher betrifft <strong>in</strong>terkulturelle Öffnung nicht nur<br />

die <strong>in</strong>dividuelle, sondern vor allem die strukturelle <strong>und</strong> <strong>in</strong>stitutionelle Ebene.<br />

Hilfestellung bei der Auswahl von Schulungsangeboten für kommunale Akteure<br />

<strong>in</strong>sbesondere kle<strong>in</strong>erer Geme<strong>in</strong>den könnte die Bereitstellung e<strong>in</strong>es Pools von<br />

zertifizierten Anbietern zur Schulung <strong>in</strong> <strong>in</strong>terkultureller Kompetenz bieten.<br />

E<strong>in</strong> b<strong>und</strong>esweites Programm zur Unterstützung kle<strong>in</strong>erer Kommunen würde<br />

für e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>terkulturell orientierte Organisationsentwicklung ebenfalls hilfreich<br />

se<strong>in</strong> <strong>und</strong> beschleunigend wirken.<br />

4. Schul- <strong>und</strong> Bildungsstruktur an Integrationserfordernisse anpassen<br />

Auch im ländlichen Raum s<strong>in</strong>d Schulen bzw. Bildungse<strong>in</strong>richtungen zentrale<br />

In te grations<strong>in</strong>stanzen. Für e<strong>in</strong>e Verbesserung der Bildungsperspektiven von<br />

K<strong>in</strong>dern <strong>und</strong> Jugendlichen mit Migrationsh<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong> s<strong>in</strong>d Veränderungen <strong>in</strong> ner -<br />

halb der Bildungse<strong>in</strong>richtungen <strong>und</strong> <strong>in</strong> der Schulorganisation erforderlich. Die<br />

Zuständigkeit liegt hier bei den Ländern. Dazu zählen: weniger soziale Selek-<br />

tivität durch das Schulsystem, flächendeckende E<strong>in</strong>führung der „geb<strong>und</strong>enen“<br />

Ganztagsschule, bessere personelle <strong>und</strong> sachliche Ausstattung gerade von<br />

Schulen mit besonderen Integrationserfordernissen, <strong>in</strong>terkulturelle Ausbildung<br />

<strong>und</strong> Qualifikation des Lehr- <strong>und</strong> Erziehungspersonals, längeres geme<strong>in</strong>sames<br />

Lernen etc. Ebenfalls dazu gehört die aktuell diskutierte Forderung nach E<strong>in</strong>-<br />

führung qualifizierter Schulsozialarbeit an allen Schulen, <strong>in</strong>sbesondere aber<br />

an solchen mit besonderen Integrationsherausforderungen. Die Forschungser-<br />

gebnisse zeigen, dass mit diesen Maßnahmen e<strong>in</strong>e größere Bildungsgerechtig-<br />

keit erreicht werden kann.<br />

Bildungspartnerschaften <strong>und</strong> kommunales Bildungsmanagement stärken<br />

Insgesamt ist die Zusammenarbeit der unterschiedlichen staatlichen Ebenen<br />

sowie der verschiedenen Akteure im Rahmen von lokalen <strong>und</strong> regionalen<br />

Bildungspartnerschaften auszubauen. Das betrifft die Zusammenarbeit <strong>und</strong><br />

bessere Abstimmung von Schulen untere<strong>in</strong>ander, die Zusammenarbeit mit E<strong>in</strong>-<br />

richtungen der K<strong>in</strong>der- <strong>und</strong> Jugendhilfe (z. B. zur Verbesserung des Übergangs<br />

von der K<strong>in</strong>dertagese<strong>in</strong>richtung zur Schule) sowie Partnerschaften mit ört-<br />

lichen Unternehmen zur Verbesserung des Übergangs <strong>in</strong> die berufliche Aus bil -<br />

dung bzw. den Arbeitsmarkt. Ideal wären solche Bildungspartnerschaften <strong>in</strong><br />

jeder Stadt oder Geme<strong>in</strong>de. Dort, wo das beispielsweise aus Kapazitätsgründen<br />

nicht möglich ist, sollte jedoch <strong>in</strong> jedem Fall die E<strong>in</strong>richtung e<strong>in</strong>er regionalen<br />

Bildungspartnerschaft auf Ebene des Landkreises angestrebt werden.<br />

Wichtiger Impulsgeber für die Vernetzung verschiedener Bildungsakteure <strong>und</strong><br />

-angebote sollte die kommunale Verwaltung se<strong>in</strong>. Dazu gehört u. a. die Abstim-<br />

mung systematischer Konzepte zur Sprachförderung <strong>in</strong> den Erziehungs- <strong>und</strong><br />

35

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!