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Integrationspotenziale in kleinen Städten und Landkreisen

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ieten <strong>in</strong> vielen Kle<strong>in</strong>städten zwar gr<strong>und</strong>sätzlich viele potenzielle Anknüpfungs-<br />

punkte für die <strong>in</strong>terkulturelle Kommunikation <strong>und</strong> Kooperation, diese werden<br />

<strong>in</strong> der Realität jedoch noch zu wenig genutzt.<br />

Kle<strong>in</strong>räumige Segregation auch <strong>in</strong> kle<strong>in</strong>en <strong>Städten</strong><br />

In den kle<strong>in</strong>en <strong>Städten</strong> <strong>und</strong> Geme<strong>in</strong>den hat die wohnräumliche Nachbarschaft<br />

e<strong>in</strong>e zentrale Bedeutung für Integrationsprozesse. Hier fällt auf, dass die soziale<br />

<strong>und</strong> ethnische Segregation von e<strong>in</strong>er besonderen Kle<strong>in</strong>räumigkeit gekenn-<br />

zeichnet ist, die sich vielfach auf Block- oder Straßenzugebene niederschlägt.<br />

Funktionale Benachteiligungen des Wohnens <strong>in</strong> segregierten Gebieten s<strong>in</strong>d<br />

aufgr<strong>und</strong> des kle<strong>in</strong>eren Maßstabs der Segregation <strong>und</strong> der besseren städtischen<br />

E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung der Quartiere <strong>in</strong> der Regel ger<strong>in</strong>ger als <strong>in</strong> Ballungsräumen. Jedoch<br />

ist die Wohnbevölkerung <strong>in</strong> segregierten Gebieten im ländlichen Raum eben-<br />

falls von Stigmatisierung betroffen. E<strong>in</strong>e besonders deutliche Stigmatisierung<br />

der Bewohner zeigt sich bei der wohnräumlichen Konzentration von Flüchtl<strong>in</strong>-<br />

gen <strong>und</strong> Asylbewerbern <strong>in</strong> zentralen Unterkünften <strong>und</strong> Wohnheimen.<br />

Höhere Bedeutung der Wohneigentumsbildung<br />

Im Wohnbereich s<strong>in</strong>d auch Prozesse des sozialen Aufstiegs durch e<strong>in</strong>e im Ver-<br />

gleich zu Großstädten höhere Quote der Wohneigentumsbildung von Migran ten<br />

zu beobachten. Dies be<strong>in</strong>haltet nicht nur die materielle Absicherung ihrer Wohn-<br />

<strong>und</strong> Lebenssituation, sondern ist auch e<strong>in</strong> Signal der symbolischen Zugehörig-<br />

keit <strong>und</strong> der Steigerung des sozialen Status der Haushalte. Die Eigentumsbildung<br />

von Migrant<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Migranten konzentriert sich zum e<strong>in</strong>en auf Neubaugebiete<br />

am städtischen Rand, aber auch – stärker als im großstädtischen Kontext – auf<br />

die Innenstädte. Allerd<strong>in</strong>gs treffen gerade <strong>in</strong> den Innenstädten unterschiedliche<br />

Nutzungs<strong>in</strong>teressen aufe<strong>in</strong>ander. Der Wunsch nach erschw<strong>in</strong>glichem Wohn-<br />

raum für Migranten kollidiert oftmals mit unterschiedlichen Erwartungshaltun-<br />

gen <strong>in</strong> Bezug auf die Gestaltung <strong>und</strong> Nutzung zentraler öffentlicher Räume.<br />

Bildungsbenachteiligung auch im ländlichen Raum<br />

Bei den Integrationsbed<strong>in</strong>gungen im Bereich Bildung <strong>und</strong> Ausbildung lassen<br />

sich bisherige Bef<strong>und</strong>e der Forschung zur Bildungsbenachteiligung von K<strong>in</strong>dern<br />

<strong>und</strong> Jugendlichen mit Migrationsh<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong> gr<strong>und</strong>sätzlich auch auf die klei-<br />

nen Städte <strong>und</strong> Geme<strong>in</strong>den des ländlichen Raums übertragen. Jedoch s<strong>in</strong>d die<br />

Integrationsherausforderungen <strong>in</strong> vielen Fällen aufgr<strong>und</strong> der ger<strong>in</strong>geren An-<br />

teile von K<strong>in</strong>dern <strong>und</strong> Jugendlichen mit Migrationsh<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong> weniger groß.<br />

Trotzdem f<strong>in</strong>den sich auch im ländlichen Raum vielfältige H<strong>in</strong>weise auf Bil-<br />

dungssegregation <strong>und</strong> -benachteiligung von K<strong>in</strong>dern <strong>und</strong> Jugendlichen mit Mi-<br />

grationsh<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong>, wobei diese <strong>in</strong> Ostdeutschland ger<strong>in</strong>ger ausgeprägt s<strong>in</strong>d<br />

als <strong>in</strong> westdeutschen Kommunen. So existieren <strong>in</strong> vielen <strong>Städten</strong> <strong>und</strong> Geme<strong>in</strong>den<br />

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Besonderheiten der Integration <strong>in</strong> kle<strong>in</strong>en <strong>Städten</strong> <strong>und</strong> <strong>Landkreisen</strong>

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