Integrationspotenziale in kleinen Städten und Landkreisen

Von den im Rahmen der Umfrage angeschriebenen 515 Haushalten sendete
mehr als die Hälfte den Fragebogen zurück. Ergebnis war u.a. eine zuvor nicht
in der Form wahrgenommene Heterogenität unter den niederländischen
Einwohnern. Aus zuvor durchgeführten Fokusgruppen und der Befragung
folgte die Initiative, ein niederländisches Sprachangebot in Kindergärten und
Schulen einzurichten, einen regelmäßigen Willkommenstag für alle neu Zuzie-
henden durchzuführen sowie mehr Informationen u.a. zum Schulsystem zur
Verfügung zu stellen. Auch in der Stadt Freren fand eine Befragung statt, die
die spezifischen Lebensumstände der (Spät-)Aussiedler in Freren beleuchten
sollte. Der Fragebogen wurde persönlich von Jugendlichen an die aus den
Einwohnermeldedateien mittels Geburtsort ermittelten Haushalte von (Spät-)
Aussiedlern verteilt und wieder eingesammelt. 232 Fragebögen wurden aus-
gefüllt, neben statistischen Angaben wurden die Zufriedenheit in Freren,
Nachbarschaftskontakte und Freizeitverhalten sowie Sprachgebrauch erhoben.
Ein zentrales Ergebnis ist, dass 90 Prozent der Befragten mit ihrem Leben in
Freren zufrieden sind und sich akzeptiert fühlen. Gewünscht werden mehr Angebote
für Kinder und Jugendliche.
Exemplarisch für die Aktivierungsarbeit vor Ort sind darüber hinaus zwei
Beispiele aus Bestwig zu nennen: Aufbauend auf einer Integrationskonferenz
zum Thema „Willkommenskultur in den Vereinen“ wurde in Kooperation mit
der Gemeinde Bestwig, dem Fußball- und Leichtathletikverband Westfalen
und der Schader-Stiftung ein mehrstufiges Vermittlungs- und Mediationsverfahren
zwischen den beiden ansässigen Sportvereinen Anadoluspor Ramsbeck
und TuS Velmede / Bestwig durchgeführt. Eine Fortsetzung von Aktivitäten im
Bereich „Sport und Integration“ ist geplant. Im Rahmen einer Masterarbeit
eines Sozialwissenschaftlers wurden zudem mit Unterstützung der Gemeinde
Bestwig 13 Haushaltsinterviews mit türkeistämmigen Migrantinnen und Migranten
in Bestwig durchgeführt, worüber das Wissen über Integrationsprozes
se türkeistämmiger Migranten in Bestwig erweitert werden konnte.
In abschließenden Gesprächsrunden mit den kommunalen Akteuren aus Politik
und Verwaltung, die gemeinsam mit der Schader-Stiftung als Projektträger
organisiert waren, wurde eine vorläufige Bilanz der Arbeit vor Ort gezogen und
das weitere Vorgehen diskutiert. Insbesondere Fragen der künftigen kommunalen
Strategieentwicklung und Verankerung der Integrationspolitik wurden
erörtert.
188
Forschungskonzept, Reflexion, weiterer Forschungsbedarf