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Integrationspotenziale in kleinen Städten und Landkreisen

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Ort als kommunaler Entwicklungsprozess zu verstehen. In der Anfangsphase<br />

braucht Integrationsarbeit daher zunächst feste Ansprechpartner <strong>in</strong> der Verwal-<br />

tung, welche die Integrationsthemen regelmäßig aufrufen <strong>und</strong> für e<strong>in</strong>e Be-<br />

achtung migrationsspezifischer Perspektiven <strong>in</strong> allen betroffenen Verwaltungs-<br />

teilen <strong>und</strong> öffentlichen E<strong>in</strong>richtungen e<strong>in</strong>treten. Daneben sollten sich die<br />

kommunalpolitischen Gremien (Ausschüsse, Beiräte etc.) regelmäßig mit Inte-<br />

grationsfragen beschäftigen <strong>und</strong> sich über zentrale Zielsetzungen <strong>und</strong> Prioritäten<br />

der Integrationsarbeit verständigen. S<strong>in</strong>nvoll ist <strong>in</strong> jedem Fall die Erarbeitung<br />

e<strong>in</strong>es Integrationskonzeptes auf Landkreisebene. Ob darüber h<strong>in</strong>aus auch e<strong>in</strong><br />

Integrationskonzept auf der Ebene jeder Geme<strong>in</strong>de erarbeitet werden sollte,<br />

hängt von den örtlichen Rahmenbed<strong>in</strong>gungen ab. Die vorliegenden Erfahrungen<br />

zeigen, dass sich zum<strong>in</strong>dest <strong>in</strong> den größeren kreisangehörigen Mittelstädten<br />

die Erarbeitung e<strong>in</strong>es Integrationskonzeptes, z.B. als Anregung e<strong>in</strong>er lokalen<br />

Diskussion, empfiehlt. Entscheidend für den Erfolg <strong>in</strong>tegrationspolitischer<br />

Arbeit s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong> legitimierter politischer Auftrag <strong>und</strong> die klare Rückendeckung<br />

durch die Verwaltungsspitze <strong>und</strong> die jeweilige kommunale Vertretungskörper-<br />

schaft (Geme<strong>in</strong>de- bzw. Stadtrat <strong>und</strong> Kreistag).<br />

Interkulturelle Öffnung <strong>in</strong> den Kommunen voranbr<strong>in</strong>gen<br />

Wichtiger Bestandteil der Integrationsarbeit ist die <strong>in</strong>terkulturelle Öffnung der<br />

eigenen kommunalen Institutionen <strong>und</strong> die Entwicklung e<strong>in</strong>er Anerkennungs-<br />

kultur, die auf alle kommunalen E<strong>in</strong>richtungen <strong>und</strong> öffentlich geförderten Pro-<br />

jekte ausgedehnt werden sollte. Geme<strong>in</strong>t s<strong>in</strong>d damit z. B. Projekte aus den<br />

Bereichen Bildung, Soziales, Jugendarbeit usw. die nicht vordergründig unter<br />

dem Stichwort „Integration“ laufen, aber e<strong>in</strong>en Beitrag zur Integration leisten<br />

können. Interkulturelle Öffnung ist somit als Querschnittsaufgabe zur Durch-<br />

setzung von Chancengleichheit <strong>und</strong> Barrierefreiheit zu verstehen. Dafür ist<br />

zunächst e<strong>in</strong>e Sensibilisierung von Stadt- / Geme<strong>in</strong>derat bzw. Kreistag <strong>und</strong> Ver-<br />

waltungsspitze nötig. Als erfolgreich haben sich Maßnahmen erwiesen, die<br />

die problemorientierte Perspektive durch das Sichtbarmachen der vielfältigen<br />

Potenziale der Personengruppen mit Migrationsh<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong> auflösen.<br />

Interkulturelle Öffnung zeigt sich aber auch durch e<strong>in</strong>e veränderte <strong>und</strong> für Inte-<br />

gration sensiblere kommunale Praxis etwa bei der Vergabe von Vere<strong>in</strong>sräumen<br />

<strong>und</strong> Sportplätzen sowie durch e<strong>in</strong>e gelebte Unterstützungskultur <strong>in</strong> den Be-<br />

hörden (z. B. Hilfe bei der Vergabe von Wohnungen). Bei der Übernahme <strong>und</strong><br />

Durchführung kommunaler Aufgaben sollte auf die Implementierung von Leit-<br />

bildern <strong>und</strong> Maßnahmen der <strong>in</strong>terkulturellen Öffnung geachtet werden.<br />

Anstrebenswert wären z.B. Änderungen <strong>in</strong> den Leistungsverträgen zwischen<br />

den Kommunen <strong>und</strong> den Wohlfahrtsverbänden als Träger der schulischen <strong>und</strong><br />

außerschulischen Jugendsozialarbeit.<br />

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