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Integrationspotenziale in kleinen Städten und Landkreisen

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Landkreis Emsland<br />

mit den <strong>Städten</strong> Haren (Ems) <strong>und</strong> Freren<br />

Der Landkreis Emsland liegt im westlichen Teil Niedersachsens an der niederländischen Grenze.<br />

Er setzt sich aus 19 <strong>Städten</strong>, E<strong>in</strong>heitsgeme<strong>in</strong>den <strong>und</strong> Samtgeme<strong>in</strong>den 43 zusammen. Im flächenmäßig<br />

zweitgrößten Landkreis der B<strong>und</strong>esrepublik (2.882 km ²) leben r<strong>und</strong> 313.000 E<strong>in</strong> wohner<br />

(Stand 2009; Statistisches B<strong>und</strong>esamt). Das Emsland war <strong>in</strong> den vergangenen Jahrzehnten e<strong>in</strong><br />

stark wachsender Landkreis (Landkreis Emsland, Stabsstelle des Landrats – Statistik 2008: 8).<br />

Während der Kreis noch <strong>in</strong> der Nachkriegszeit zu den wirtschaftlich eher benachteiligten Gebieten<br />

zählte, ist er heute von ökonomischer Prosperität gekennzeichnet. Die Zahl der Erwerbstätigen<br />

stieg im Zeitraum von 2004 bis 2009 um 3,4 Prozent. E<strong>in</strong>e Arbeitslosenquote von 7 Prozent<br />

verdeutlicht die stabile wirtschaftliche Lage, auch wenn der Anteil der erwerbstätigen Frauen<br />

mit 39,1 Prozent (Stand 2009; Bertelsmann Stiftung, Homepage) im b<strong>und</strong>esweiten Vergleich sehr<br />

niedrig ist.<br />

Migrationsgeschichte: Die Zuwanderungsgeschichte ist bis heute vom Zuzug von mehr als<br />

22.300 Aussiedler<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Aussiedlern seit 1989 <strong>in</strong>sbesondere aus der ehemaligen Sowjetunion<br />

geprägt. Das Emsland nahm bis 1996 überdurchschnittlich viele Personen aus dieser Gruppe<br />

auf. Heute gehören 7,2 Prozent der emsländischen Bevölkerung zur Gruppe der (Spät-)Aussiedler,<br />

die damit die stärkste Zuwanderungsgruppe im Emsland bildet. Aktuell haben im Landkreis 6,5<br />

Prozent der Bevölkerung e<strong>in</strong>en ausländischen Pass (Stand 2009; ebd.). R<strong>und</strong> 20 Prozent der nichtdeutschen<br />

Bevölkerung s<strong>in</strong>d Werkvertragsarbeiter (sog. Saisonarbeiter) für die produzierende<br />

Industrie. Die höchsten Anteile an den nicht-deutschen Zugewanderten haben Personen aus<br />

den Niederlanden (34,6 %). 60 Kilometer offene Grenze verb<strong>in</strong>den das Emsland <strong>und</strong> die Niederlande.<br />

Aufgr<strong>und</strong> günstigerer Baulandpreise ist das Wohnen für Niederländer auf deutscher<br />

Seite attraktiv. In den letzten Jahren hat der Anteil der <strong>in</strong> den deutschen Grenzbereich zugezogenen<br />

Niederländer<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Niederländer entsprechend stark zugenommen.<br />

Integrationspolitische Ansätze <strong>und</strong> Arbeitsstrukturen: Schwerpunkt der Integrationsarbeit war<br />

<strong>in</strong> den 1990er Jahren die Integration von (Spät-)Aussiedlern, für die der Landkreis 1997 e<strong>in</strong>e<br />

Goldmedaille im Wettbewerb „Vorbildliche Integration von Aussiedlern <strong>in</strong> der B<strong>und</strong>esrepublik<br />

Deutschland“ des B<strong>und</strong>es<strong>in</strong>nenm<strong>in</strong>isteriums erhielt. Seit 1995 gibt es den Arbeitskreis „Integration<br />

junger Migranten im Landkreis Emsland“, 2002 wurde e<strong>in</strong> Netzwerk für Migration <strong>und</strong><br />

Integration durch den Landkreis <strong>in</strong>itiiert. Das Land Niedersachsen unterstützt durch die Bereitstellung<br />

von Personal die E<strong>in</strong>richtung von lokalen Leitstellen für Integration. Seit Oktober 2005<br />

gibt es im Landkreis Emsland e<strong>in</strong>e solche Leitstelle. Diese ist der Abteilung für Zuwanderung<br />

<strong>und</strong> Integration im Fachbereich Sicherheit <strong>und</strong> Ordnung zugeordnet. 2008 wurde der erste Integrationsbericht<br />

für das Emsland veröffentlicht, ebenfalls 2008 erschien erstmals e<strong>in</strong> regionaler<br />

Bildungsbericht für das Emsland.<br />

Stadt Haren (Ems)<br />

Die Stadt Haren (Ems) umfasst 11 Ortschaften <strong>und</strong> zählt aktuell r<strong>und</strong> 23.000 E<strong>in</strong>wohner (Stand<br />

2009; Statistisches B<strong>und</strong>esamt). Das Stadtgebiet liegt im Westen des Landkreises Emsland <strong>und</strong><br />

grenzt unmittelbar an die Niederlande. Die an der Ems gelegene Stadt zählt zu den größten<br />

Reedereistandorten Deutschlands. 50 Prozent der Beschäftigten arbeiten im sek<strong>und</strong>ären Sektor.<br />

43 Samtgeme<strong>in</strong>den s<strong>in</strong>d freiwillige Zusammenschlüsse von Geme<strong>in</strong>den e<strong>in</strong>es Landkreises. Ihre Mit-<br />

gliedsgeme<strong>in</strong>den bleiben rechtlich selbständig <strong>und</strong> geben nur bestimmte Aufgaben (z.B. die Aufstellung<br />

der Flächennutzungspläne) auf Gr<strong>und</strong> gesetzlicher Vorschrift <strong>und</strong> evtl. zusätzlicher Vere<strong>in</strong>barung an<br />

die Samtgeme<strong>in</strong>den ab (§§ 71 – 79 NGO). E<strong>in</strong>heitsgeme<strong>in</strong>den s<strong>in</strong>d demgegenüber alle kreisangehörigen<br />

Geme<strong>in</strong>den, die nicht Mitglied <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Samtgeme<strong>in</strong>de s<strong>in</strong>d <strong>und</strong> alle kommunalen Aufgaben <strong>in</strong> eigener<br />

Zuständigkeit erledigen.<br />

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