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Integrationspotenziale in kleinen Städten und Landkreisen

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fanden Arbeitsplätze bei expandierenden Unternehmen wie Pfaff Stahlbau <strong>und</strong> vielen kle<strong>in</strong>eren<br />

Handwerksbetrieben. Entsprechend machte der Anteil der nichtdeutschen E<strong>in</strong>wohner<br />

schon 1973 r<strong>und</strong> 11,5 Prozent der Bevölkerung aus (Fabbri Lipsch / Ploch 2006: 122). Auch aktuell<br />

ist die Stadt durch Zuzüge von Personen mit Migrationsh<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong> geprägt. In den 1990er<br />

Jahren s<strong>in</strong>d viele (Spät-)Aussiedler nach Neu-Isenburg gekommen, zudem s<strong>in</strong>d im Zuge der EU-<br />

Erweiterung Migranten aus Ost-Europa verstärkt zugezogen. Von den <strong>in</strong>sgesamt r<strong>und</strong> 36.000<br />

E<strong>in</strong>wohnern Neu-Isenburgs s<strong>in</strong>d r<strong>und</strong> 21 Prozent Ausländer (Stand Juni 2010, Homepage der<br />

Stadt Neu-Isenburg).<br />

Integrationspolitische Ansätze <strong>und</strong> Arbeitsstrukturen: Neu-Isenburg besitzt seit dem Jahr 2001<br />

e<strong>in</strong> städtisches Dezernat für Integration. Neben dem Dezernenten ist e<strong>in</strong>e Integrationsbeauftragte<br />

für die Vernetzung <strong>in</strong>tegrationspolitischer Arbeit <strong>in</strong> der Stadt sowie eigene Projektkonzeptionen<br />

zuständig. Wichtige Meilenste<strong>in</strong>e wie das Integrationskonzept der Stadt wurden mit<br />

Unterstützung des Ausländerbeirats entwickelt. Die stärkere Verankerung <strong>in</strong>tegrationspolitischer<br />

Arbeit <strong>in</strong> der Verwaltung wird derzeit durch e<strong>in</strong>e Reorganisation der Verwaltungsstruktur vorangetrieben.<br />

Die erfolgreiche Arbeit des Dezernats soll <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Stabsstelle beim Bürgermeister<br />

fortgeführt werden.<br />

Von besonderem Stellenwert ist <strong>in</strong> Neu-Isenburg die Vielzahl qualifizierter Maßnahmen zur<br />

Förderung der Bildung wie beispielsweise die Umstrukturierung von K<strong>in</strong>dergärten <strong>in</strong> Familienzentren,<br />

der Ausbau des Ganztagsbetriebs von Schulen, Projekte zur Senkung der Schulverweigerer-Quoten<br />

oder das Mentorenprojekt „Alt hilft Jung“. E<strong>in</strong> weiteres Projekt des Dezernats<br />

für Integration ist der Aufbau e<strong>in</strong>es Vermittlerpools. Die Vermittler unterstützen Bewohner<strong>in</strong>nen<br />

<strong>und</strong> Bewohner sowie Institutionenvertreter bei der <strong>in</strong>terkulturellen Kommunikation, wie z.B.<br />

bei Elterngesprächen <strong>in</strong> der Schule. Die Ehrenamtlichen werden z.B. von der Integrationsbeauftragten<br />

aktiv durch regelmäßige Fortbildungsangebote begleitet. Durch das Integrationsbüro<br />

werden zudem die jährlich stattf<strong>in</strong>denden Wochen der „Toleranz <strong>und</strong> Mitmenschlichkeit“, die<br />

2010 zum 9. Mal stattfanden, organisiert.<br />

Landkreis München<br />

mit der Stadt Garch<strong>in</strong>g<br />

Der Landkreis München gehört zum Regierungsbezirk Oberbayern 56 <strong>und</strong> umschließt im Norden,<br />

Osten <strong>und</strong> Süden die bayerische Landeshauptstadt München. Auf e<strong>in</strong>er Fläche von 667,45<br />

km² leben hier r<strong>und</strong> 320.000 Menschen (476 E<strong>in</strong>wohnern / km², Stand 2009). Der Landkreis<br />

München besteht aus 29 Geme<strong>in</strong>den, darunter zwei Städte, Garch<strong>in</strong>g b. München <strong>und</strong> Unterschleißheim.<br />

Der Landkreis ist e<strong>in</strong>er der stärksten Wirtschaftsstandorte Deutschlands. Die<br />

Wirtschaftsstruktur des Kreises ist vorwiegend durch Groß- <strong>und</strong> mittelständische Unternehmen<br />

gekennzeichnet. Der Landkreis ist sowohl Universitäts- als auch ausgewiesener Forschungsstandort.<br />

Dementsprechend ist die Mehrheit (75,6 %, 2009) der Beschäftigten im tertiären<br />

Sektor tätig. Der Anteil der Hochqualifizierten am Wohnort lag landkreisweit im Jahr 2009 bei<br />

19,6 Prozent. Die wirtschaftliche sowie gesellschaftliche Entwicklung des Landkreises ist stark<br />

durch die bayerische Landeshauptstadt bee<strong>in</strong>flusst. Trotz nach wie vor progressiver Arbeitsplatzentwicklung<br />

waren im Jahr 2009 4,8 Prozent aller Erwerbspersonen arbeitslos (alle Zahlen:<br />

Bertelsmann Stiftung, Homepage). Die Bevölkerungsentwicklung ist landkreisweit nach wie vor<br />

positiv. Seit 1987 weist der Landkreis e<strong>in</strong>en Bevölkerungszuwachs um mehr als 26 Prozent auf<br />

(Landkreis München, Homepage). Bis 2025 wird e<strong>in</strong> weiterer Bevölkerungszuwachs von 8,6 Prozent<br />

vorausgesagt (Bertelsmann Stiftung, Homepage).<br />

55 Homepage der Stadt Neu-Isenburg, Daten von 01 / 2010.<br />

56<br />

Der Freistaat Bayern gliedert sich <strong>in</strong> <strong>in</strong>sgesamt sieben Regierungsbezirke: Oberbayern, Niederbayern,<br />

Oberfranken, Mittelfranken, Unterfranken, Oberpfalz, Schwaben.<br />

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