06.12.2012 Aufrufe

Integrationspotenziale in kleinen Städten und Landkreisen

Integrationspotenziale in kleinen Städten und Landkreisen

Integrationspotenziale in kleinen Städten und Landkreisen

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

des ländlichen Raums Schulen <strong>und</strong> Erziehungse<strong>in</strong>richtungen mit deutlich<br />

höheren Anteilen von K<strong>in</strong>dern <strong>und</strong> Jugendlichen mit Migrationsh<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong>.<br />

Insbesondere Haupt- <strong>und</strong> Förderschulen sowie K<strong>in</strong>dertagese<strong>in</strong>richtungen <strong>in</strong><br />

ethnisch segregierten Wohngebieten s<strong>in</strong>d hier zu nennen. Auch die Segregation<br />

verstärkende Wirkung von privaten <strong>und</strong> konfessionellen Schul- <strong>und</strong> Erziehungs-<br />

e<strong>in</strong>richtungen ist feststellbar. Im Unterschied zu den Ballungsräumen kenn-<br />

zeichnet den ländlichen Raum e<strong>in</strong>e schlechtere Erreichbarkeit <strong>und</strong> ger<strong>in</strong>gere<br />

Versorgungsdichte von <strong>und</strong> mit Bildungse<strong>in</strong>richtungen <strong>und</strong> -angeboten. Zudem<br />

f<strong>in</strong>den sich <strong>in</strong> den kle<strong>in</strong>en <strong>Städten</strong> <strong>und</strong> Geme<strong>in</strong>den des ländlichen Raums<br />

bislang nur wenig Strukturen <strong>und</strong> Konzepte e<strong>in</strong>er systematischen Vernetzung<br />

der Bildungse<strong>in</strong>richtungen <strong>und</strong> -angebote z. B. <strong>in</strong> Form e<strong>in</strong>es kommunalen Bil-<br />

dungsmanagements, wie es schon <strong>in</strong> vielen größeren <strong>Städten</strong> praktiziert wird.<br />

Kle<strong>in</strong>ere Städte s<strong>in</strong>d hier schnell überfordert bzw. aufgr<strong>und</strong> ger<strong>in</strong>ger Ressourcen<br />

nur <strong>in</strong> Zusammenarbeit mit dem jeweiligen Landkreis handlungsfähig.<br />

Arbeitsmarkt<strong>in</strong>tegration abhängig von wirtschaftlicher Situation der Städte<br />

<strong>und</strong> Regionen<br />

Die Arbeitsmarkt<strong>in</strong>tegration von Migrant<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Migranten ist stark abhängig<br />

von den wirtschaftlichen Rahmenbed<strong>in</strong>gungen <strong>und</strong> der Arbeitsmarktsituation<br />

<strong>in</strong> den jeweiligen <strong>Städten</strong> <strong>und</strong> Geme<strong>in</strong>den, so auch im ländlichen Raum. In<br />

e<strong>in</strong>igen ländlichen Untersuchungsgebieten konnten aufgr<strong>und</strong> guter Wirtschafts-<br />

bed<strong>in</strong>gungen bessere Zugänge von Migrant<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Migranten <strong>in</strong> den Arbeits-<br />

markt festgestellt werden, als dies <strong>in</strong> vielen großstädtischen Ballungsräumen<br />

der Fall ist. Aufgr<strong>und</strong> der Globalisierung verändert sich die Wirtschaftsstruktur<br />

auch im ländlichen Raum erheblich. Dennoch f<strong>in</strong>den sich hier viele kle<strong>in</strong>e <strong>und</strong><br />

mittelständische Unternehmen mit e<strong>in</strong>er starken lokalen Verankerung. Auch<br />

hier hängt die E<strong>in</strong>stellungspraxis der Unternehmen gegenüber Migrant<strong>in</strong>nen<br />

<strong>und</strong> Migranten von der gr<strong>und</strong>sätzlichen Haltung der e<strong>in</strong>zelnen Arbeitgeber ge-<br />

genüber den „Ausländern“ ab. In überschaubaren kle<strong>in</strong>städtischen Strukturen<br />

<strong>und</strong> Netzwerken besteht allerd<strong>in</strong>gs die Chance, dass durch das gegenseitige<br />

Kennen Vorurteile eher abgebaut werden können.<br />

Vielfalt an Lebensentwürfen von Migrant<strong>in</strong>nen<br />

Bezogen auf die spezifische Lebenssituation von Frauen mit Migrationsh<strong>in</strong>ter-<br />

gr<strong>und</strong> zeigt sich bei Migrant<strong>in</strong>nen <strong>in</strong> den kle<strong>in</strong>en <strong>Städten</strong> <strong>und</strong> Geme<strong>in</strong>den<br />

des ländlichen Raums e<strong>in</strong>e große Vielfalt an Lebensentwürfen, die von berufs-<br />

tätigen Akademiker<strong>in</strong>nen bis zu eher traditionellen, auf Familie <strong>und</strong> Haushalt<br />

orientierten Frauenrollen reicht. Aufgr<strong>und</strong> e<strong>in</strong>er e<strong>in</strong>geschränkten Datenlage<br />

können dabei ke<strong>in</strong>e belastbaren Aussagen über die zahlenmäßige Verteilung<br />

<strong>und</strong> damit die Bedeutung spezifischer Lebensentwürfe getroffen werden. Die<br />

verbreitete Vermutung, dass im ländlichen Raum bei Frauen mit Migrations-<br />

23

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!