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Integrationspotenziale in kleinen Städten und Landkreisen

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Ravensburg, Plauen, Neu-Isenburg <strong>und</strong> Garch<strong>in</strong>g im Wesentlichen von peripher<br />

gelegenen, eher städtisch geprägten Geme<strong>in</strong>den <strong>in</strong> ländlicher Umgebung sprechen,<br />

die sich aber im H<strong>in</strong>blick auf ihre Entwicklungsdynamik deutlich unterscheiden.<br />

Während Haren, Freren, Ebersdorf b. Coburg <strong>und</strong> Leutkirch ebenso wie Ravens-<br />

burg e<strong>in</strong>e positive bzw. stabile Entwicklungsdynamik aufweisen, s<strong>in</strong>d Bestwig,<br />

Meschede, Neustadt b. Coburg <strong>und</strong> <strong>in</strong>sbesondere Genth<strong>in</strong> <strong>und</strong> Plauen eher<br />

durch e<strong>in</strong>e Schrumpfungsdynamik gekennzeichnet. Neu-Isenburg <strong>und</strong> Garch<strong>in</strong>g,<br />

die <strong>in</strong> Agglomera tionsräumen gelegenen Referenzkommunen, weisen als<br />

starke Wirtschafts- <strong>und</strong> Dienstleistungsstandorte ebenfalls e<strong>in</strong>e hohe Entwicklungsdynamik<br />

auf. Ebenso wie Ravensburg <strong>und</strong> Plauen nehmen sie aufgr<strong>und</strong><br />

ihrer Größe (auch im H<strong>in</strong>blick auf Verwaltungsstrukturen) <strong>und</strong> zentraleren<br />

Lage e<strong>in</strong>e Sonder stellung im Projekt e<strong>in</strong>.<br />

In Abhängigkeit von ihrer Größe <strong>und</strong> Lage s<strong>in</strong>d den <strong>Städten</strong> im Rahmen der<br />

regionalplanerischen Funktionszuweisung ganz unterschiedliche Funktionen<br />

zugeordnet. So s<strong>in</strong>d Ravensburg <strong>und</strong> Plauen Oberzentren <strong>und</strong> verfügen damit<br />

über deutlich umfangreichere soziale <strong>und</strong> kulturelle Infrastrukturangebote<br />

<strong>und</strong> e<strong>in</strong>e komplexere <strong>und</strong> leistungsstärkere Verwaltung als die anderen am<br />

Projekt beteiligten Städte. Leutkirch, Meschede, Neu-Isenburg <strong>und</strong> Neustadt b.<br />

Coburg s<strong>in</strong>d Mittelzentren, Genth<strong>in</strong>, Bestwig, Freren <strong>und</strong> Haren s<strong>in</strong>d Gr<strong>und</strong>zentren<br />

<strong>und</strong> Garch<strong>in</strong>g sowie Ebersdorf b. Coburg Unterzentren. Entsprechend<br />

dieser Funktionszuweisung unterscheidet sich die Stellung der Stadt bzw.<br />

Geme<strong>in</strong>de im kommunalpolitischen Gefüge zwischen <strong>Landkreisen</strong> <strong>und</strong> kreisangehörigen<br />

<strong>Städten</strong> durchaus unabhängig von der Bevölkerungszahl. So<br />

verfügt die Stadt Garch<strong>in</strong>g im Münchener Norden mit ihren ca. 15.000 E<strong>in</strong>wohnern<br />

über e<strong>in</strong>e ähnlich unterkomplexe Verwaltungsstruktur wie die Geme<strong>in</strong>de<br />

Ebers dorf b. Coburg mit r<strong>und</strong> 6.200 E<strong>in</strong>wohnern. Dies verweist bereits auf e<strong>in</strong>e<br />

Besonderheit von kle<strong>in</strong>en <strong>Städten</strong> im ländlichen Raum, nämlich die starke<br />

Abhängigkeit vieler lokaler Politikbereiche (z. B. Bildungspolitik <strong>und</strong> auch die<br />

lokale Integrationspolitik) von der kommunalpolitischen Aufgabenverteilung<br />

zwischen Landkreis <strong>und</strong> kreisangehöriger Geme<strong>in</strong>de (siehe dazu Kapitel 1.3).<br />

Sozialräumliche <strong>und</strong> sozialhistorische Charakteristika der Städte <strong>und</strong> Landkreise<br />

Neben den Struktur- <strong>und</strong> Lagemerkmalen s<strong>in</strong>d Kle<strong>in</strong>städte <strong>und</strong> kle<strong>in</strong>e Mittel-<br />

städte durch e<strong>in</strong>e Reihe weiterer Geme<strong>in</strong>samkeiten <strong>und</strong> Unterschiede geprägt.<br />

Als Geme<strong>in</strong>samkeiten von Kle<strong>in</strong>städten wurden <strong>in</strong> der Stadtforschung <strong>in</strong>sbe-<br />

sondere folgende Charakteristika herausgearbeitet, die sich teilweise auch auf<br />

8 Das Kriterium Lage beruht auf Erreichbarkeitsanalysen mit dem Erreichbarkeitsmodell des BBSR.<br />

Es betrachtet die Nähe zu Konzentrationen von Bevölkerung <strong>und</strong> Arbeitsplätzen (vgl. dazu Schlömer /<br />

Spangenberg 2009).<br />

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