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Integrationspotenziale in kleinen Städten und Landkreisen

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turelle Verständigung dar. Entsprechend ersche<strong>in</strong>t es hilfreich, auch Personen<br />

mit Migrationsh<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong> für die Vermittlung zu qualifizieren. Diese „Ver-<br />

mittler“ sollten <strong>in</strong> enger Abstimmung mit den Integrationsbeauftragten dabei<br />

helfen, Konflikte möglichst frühzeitig zu thematisieren <strong>und</strong> zu lösen. E<strong>in</strong> ge-<br />

me<strong>in</strong>samer regelmäßiger Austausch untere<strong>in</strong>ander sowie e<strong>in</strong>e professionelle<br />

Begleitung, Weiterqualifizierung <strong>und</strong> vor allem die Verstetigung der Konflikt-<br />

vermittlung s<strong>in</strong>d zentrale Bauste<strong>in</strong>e des Gel<strong>in</strong>gens. Wichtig ist, dass über die<br />

punktuelle Vermittlung h<strong>in</strong>aus auch strukturelle Barrieren thematisiert werden<br />

<strong>und</strong> damit der Prozess der <strong>in</strong>terkulturellen Öffnung befördert wird. Aufgr<strong>und</strong><br />

der überschaubareren Strukturen <strong>in</strong> kle<strong>in</strong>en <strong>Städten</strong> bieten sich hier besondere<br />

Potenziale.<br />

7. Den Blick auf die Ressourcen von Migrant<strong>in</strong>nen richten<br />

In den Kommunen f<strong>in</strong>den sich unterschiedliche Ansatzpunkte für e<strong>in</strong>e ziel-<br />

gruppenorientierte Integrationspolitik, die Frauen <strong>und</strong> Mädchen stärker <strong>in</strong> den<br />

Fokus von spezifischen Angeboten rückt (Integrationskurse für Frauen, Be-<br />

werbungstra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs für türkische Frauen, ESF-Projekt „Mama lernt Deutsch“).<br />

Dennoch überwiegt e<strong>in</strong> defizitorientierter Blick auf Migrant<strong>in</strong>nen, teils unter -<br />

legt von der Präsenz sozialer Stereotype. Die <strong>in</strong> kle<strong>in</strong>en <strong>Städten</strong> <strong>und</strong> Geme<strong>in</strong>den<br />

vorgef<strong>und</strong>ene Übersichtlichkeit von Netzwerken <strong>und</strong> lokalen Anknüpfungs-<br />

punkten bietet Möglichkeiten für e<strong>in</strong>en stärker ressourcenorientier ten Ansatz,<br />

der die jeweiligen Fähigkeiten <strong>und</strong> Interessen aufgreift. So kön nen freiwilliges<br />

Engagement z.B. im Kita- <strong>und</strong> Schulbereich oder auch die Beteiligung bei<br />

örtlichen Belangen e<strong>in</strong>e Möglichkeit für Migrant<strong>in</strong>nen se<strong>in</strong>, am öffentlichen<br />

Leben teilzunehmen <strong>und</strong> sich zugleich <strong>in</strong>dividuell oder bezogen auf e<strong>in</strong>en<br />

Berufs(wieder)e<strong>in</strong>stieg weiter zu qualifizieren.<br />

Engagementpotenzial von Frauen fördern<br />

Freiwilliges Engagement von Migrant<strong>in</strong>nen äußert sich bisher vor allem im<br />

nahräumlichen Umfeld <strong>und</strong> im familiären Bereich. Die Möglichkeiten, über<br />

gezielte Ansprache <strong>und</strong> über „Türöffner“ die Aktivität von Migrant<strong>in</strong>nen auch<br />

jenseits dieser Bereiche zu stärken, s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> kle<strong>in</strong>en <strong>Städten</strong> <strong>und</strong> Geme<strong>in</strong>den<br />

noch nicht ausgeschöpft. Die spezifischen Kompetenzen von Frauen könnten<br />

stärker als Ressource für die Integrationsarbeit genutzt werden, sie könnten<br />

z. B. als Kulturmittler<strong>in</strong>nen fungieren oder als Lots<strong>in</strong>nen für die Angebote der<br />

sozialen Dienste. Diese Ressourcen gilt es zu identifizieren <strong>und</strong> zu fördern,<br />

<strong>in</strong>dem Zugänge <strong>und</strong> Wege der direkten Ansprache gesucht werden, die dieses<br />

Engagementpotenzial heben.<br />

Ehrenamtliches Engagement ist für Migrant<strong>in</strong>nen e<strong>in</strong>e Ergänzung oder e<strong>in</strong>e<br />

Alternative zur beruflichen Verwirklichung (beispielsweise wenn Berufsab-<br />

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