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Integrationspotenziale in kleinen Städten und Landkreisen

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lernt Deutsch“). Notwendig s<strong>in</strong>d jedoch e<strong>in</strong>e Implementierung solcher Maß-<br />

nahmen <strong>in</strong> die Breite sowie geeignete niedrigschwellige Ansprachemöglich-<br />

keiten, um die Adressaten tatsächlich zu erreichen. Wesentlich ist zudem, ge-<br />

genseitige Berührungsängste abzubauen. Elternvere<strong>in</strong>e von Zugewanderten<br />

s<strong>in</strong>d wichtige Partner <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em solchen Prozess. Zugänge müssen aber auch<br />

über andere Migrantenorganisationen oder über religiöse E<strong>in</strong>richtungen (z.B.<br />

Moscheen) gesucht werden. So wird z.B. <strong>in</strong> Meschede der Ausbau der Gr<strong>und</strong>-<br />

schulen zu Ganztagsschulen mit dem Anliegen verknüpft, die Elternarbeit im<br />

Offenen Ganztag zu strukturieren <strong>und</strong> zu verbessern. Dazu gibt es kont<strong>in</strong>uier-<br />

liche Informationsgespräche mit den Leiter<strong>in</strong>nen der fünf offenen Ganztags-<br />

gr<strong>und</strong>schulen. E<strong>in</strong> erstes offenes Treffen zur Qualität der offenen Ganztagsgr<strong>und</strong>schule<br />

fand auf E<strong>in</strong>ladung des islamischen Kulturvere<strong>in</strong>s <strong>in</strong> der Moschee<br />

<strong>in</strong> Meschede statt.<br />

Gute-Praxis-Beispiel<br />

Landkreis Offenbach: Projekt „FAMILIENwerkSTADT“<br />

Die strukturelle Verankerung <strong>und</strong> Professionalisierung <strong>in</strong>terkultureller Arbeit <strong>in</strong><br />

Bildungse<strong>in</strong>richtungen <strong>und</strong> e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>tensive Elternarbeit haben e<strong>in</strong>en zentralen<br />

Stellenwert im Landkreis Offenbach. Das Projekt „FAMILIENwerkSTADT“ verfolgt<br />

das Ziel, fünf ausgewählte K<strong>in</strong>dertagesstätten des Kreises als Familienzentren<br />

zu qualifizieren. Das Projekt knüpft mit se<strong>in</strong>er Zielsetzung an das bereits<br />

im Jahr 2005 gestartete Vorgängerprojekt „Wir nehmen alle mit“ an. In der Stadt<br />

Neu-Isenburg nimmt <strong>in</strong> dieser zweiten Projektphase das K<strong>in</strong>der- <strong>und</strong> Familienzentrum<br />

Gartenstraße teil. Hier liegt der Migrantenanteil bei über 90 Prozent,<br />

<strong>und</strong> der <strong>in</strong>dividualisierten Förderung der K<strong>in</strong>der sowie der Kooperation mit den<br />

Eltern wird e<strong>in</strong>e entsprechend zentrale Bedeutung beigemessen. Das Team der<br />

E<strong>in</strong>richtung wird <strong>in</strong>terkulturell fortgebildet <strong>und</strong> Eltern werden als Multiplikatoren<br />

qualifiziert. Eltern werden zudem durch gezielte Sprachangebote oder auch beim<br />

Übergang der K<strong>in</strong>der <strong>in</strong> die Schule unterstützt. H<strong>in</strong>zu kommt das wichtige Ziel,<br />

auch e<strong>in</strong>e Vernetzung mit Institutionen im Stadtteil zu <strong>in</strong>tensivieren. Das Modellprojekt<br />

wird während se<strong>in</strong>er zweie<strong>in</strong>halbjährigen Laufzeit wissenschaftlich<br />

begleitet.<br />

4.2 Räumliche <strong>und</strong> schulstrukturelle Aspekte der Integration im Bildungsbereich<br />

Im H<strong>in</strong>blick auf den Bildungserfolg ausländischer Schüler<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Schüler<br />

gibt es deutliche Unterschiede zwischen den B<strong>und</strong>esländern. Hunger / Thränhardt<br />

(2004: 189f.) weisen darauf h<strong>in</strong>, dass <strong>in</strong> Rhe<strong>in</strong>land-Pfalz <strong>und</strong> Bayern<br />

nahezu e<strong>in</strong> Viertel der ausländischen Schüler ke<strong>in</strong>erlei Schulabschluss erreicht.<br />

Ähnlich hohe Werte weist auch das Saarland auf, während der Anteil <strong>in</strong> Nordrhe<strong>in</strong>-Westfalen<br />

demgegenüber „nur“ bei etwa 10 Prozent liegt. Etwas anders<br />

ist die Situation <strong>in</strong> den neuen B<strong>und</strong>esländern. Unter den Zugewanderten <strong>in</strong><br />

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