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Integrationspotenziale in kleinen Städten und Landkreisen

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Im Folgenden werden die wesentlichen Erkenntnisse des Forschungsprojekts<br />

unter dem Blickw<strong>in</strong>kel der Besonderheiten der Integration <strong>und</strong> spezifischer<br />

<strong>Integrationspotenziale</strong> <strong>in</strong> den kle<strong>in</strong>en <strong>Städten</strong> <strong>und</strong> <strong>Landkreisen</strong> des ländlichen<br />

Raums zusammengefasst.<br />

Ke<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>heitlichen Integrationsbed<strong>in</strong>gungen<br />

E<strong>in</strong>e wesentliche Erkenntnis des Forschungsprojekts sei an den Anfang gestellt:<br />

Es gibt ke<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>heitlichen Integrationsbed<strong>in</strong>gungen im ländlichen Raum.<br />

Die Kommunen des ländlichen Raums s<strong>in</strong>d von e<strong>in</strong>er großen Vielfalt <strong>und</strong> Hetero -<br />

genität gekennzeichnet, was ihre Größe, Lage, Stellung im politischen Gefüge<br />

betrifft. Sie unterscheiden sich zusätzlich stark <strong>in</strong> ihrer ökonomischen <strong>und</strong><br />

demografischen Struktur, dem lokalen Arbeitsplatzpotenzial sowie der lokalen<br />

Migrations- <strong>und</strong> Integrationsgeschichte. Auch die politischen Handlungsspielräume<br />

bei der Ausgestaltung der kommunalen Integrationspolitik unterscheiden<br />

sich je nach föderaler Aufgabenteilung zwischen den verschiedenen staatlichen<br />

Ebenen (B<strong>und</strong>-Land-Kommune bzw. Landkreis <strong>und</strong> kreisangehörige Geme<strong>in</strong>de)<br />

<strong>und</strong> nach der jeweiligen kommunalen F<strong>in</strong>anzsituation. Potenziale <strong>und</strong><br />

Herausforderungen der Integration differieren folglich von Ort zu Ort <strong>und</strong> bedürfen<br />

e<strong>in</strong>er jeweils spezifischen Betrachtung. Wirtschaftlich prosperierende<br />

Städte <strong>in</strong> zentralerer Lage bieten andere Integrationsbed<strong>in</strong>gungen als Geme<strong>in</strong>den<br />

<strong>und</strong> Landkreise, die sich vorrangig mit Schrumpfungs- <strong>und</strong> Peripherisierungsprozessen<br />

konfrontiert sehen. Beide Entwicklungstypen kennzeichnen<br />

dabei lediglich die Pole verschiedener Entwicklungsszenarien.<br />

Ger<strong>in</strong>gere Anzahl der Migrant<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Migranten<br />

<strong>und</strong> spezifisches Zuwanderungsgeschehen<br />

Es zeigen sich im ländlichen Raum deutliche regionale Unterschiede <strong>in</strong> der<br />

An zahl <strong>und</strong> Struktur der Zugewanderten, nicht nur im Ost-West-Vergleich. Sowohl<br />

die Gastarbeiterpolitik <strong>in</strong> der B<strong>und</strong>esrepublik <strong>und</strong> die Vertragsarbeiterpolitik<br />

<strong>in</strong> der ehemaligen DDR als auch die Zuweisungspolitik, <strong>in</strong>sbesondere <strong>in</strong><br />

den neunziger Jahren, führten zu e<strong>in</strong>er unterschiedlichen Präsenz von Zuwanderungsgruppen<br />

<strong>in</strong> den <strong>Landkreisen</strong> sowie <strong>Städten</strong> <strong>und</strong> Geme<strong>in</strong>den des ländlichen<br />

Raums. Vor allem (Spät-)Aussiedler s<strong>in</strong>d hier besonders stark vertreten.<br />

Die jeweilige lokale Migrationsgeschichte führt zu unterschiedlichen Anforderungen<br />

an die Ausgestaltung der kommunalen Integrationspolitik. Insgesamt<br />

s<strong>in</strong>d die Zahlen von Migrant<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Migranten im ländlichen Raum allerd<strong>in</strong>gs<br />

ger<strong>in</strong>ger als <strong>in</strong> den Ballungsräumen. Dies erschwert die Selbstorganisation<br />

von Menschen mit Migrationsh<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong> im ländlichen Raum, was dazu führt,<br />

dass eigenethnische Ressourcen zur geme<strong>in</strong>samen Bewältigung von Problemen<br />

begrenzt s<strong>in</strong>d. Zudem fehlen vielfach Ansprechpartner für lokale <strong>in</strong>tegrationspolitische<br />

Maßnahmen <strong>und</strong> Interessensrepräsentanten der Migrant<strong>in</strong>nen <strong>und</strong><br />

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