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Integrationspotenziale in kleinen Städten und Landkreisen

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Der Zugang zu Angeboten ist stets auch unter dem Aspekt der Mobilisierung<br />

<strong>und</strong> der Aktivierung zu betrachten. Häufig wird von der Annahme ausgegangen,<br />

dass e<strong>in</strong> Bedarf an bestimmten Angeboten wie z.B. Deutsch- oder Alphabetisie-<br />

rungskursen bei den Zugewanderten selbstverständlich vorhanden ist. Hierbei<br />

wird außer Acht gelassen, dass die Zugewanderten diesen Bedarf e<strong>in</strong>erseits<br />

für sich selbst erkennen <strong>und</strong> nutzen <strong>und</strong> andererseits Zugänge zu den entspre-<br />

chenden Strukturen f<strong>in</strong>den müssen. Den Zugang zu Angeboten zu erleichtern,<br />

bedeutet für die Arbeit von Integrationsbeauftragten oder anderen Aktiven <strong>in</strong><br />

Vere<strong>in</strong>en, Verbänden etc., dass die Hemmschwellen zu den e<strong>in</strong>zelnen Instituti-<br />

onen abgebaut werden müssen. Dies betrifft vor allem staatliche <strong>und</strong> <strong>in</strong>ter-<br />

mediäre Institutionen, wie die Kommunalverwaltung oder christlich orient ierte<br />

Wohlfahrtsverbände. Um dies zu erreichen, ist es notwendig, konti nuierlich<br />

Beziehungs- bzw. Vertrauensarbeit zu leisten <strong>und</strong> an „Orte des Vertrauens“ an-<br />

zuknüpfen. Hierbei ist die Freiwilligkeit der Kontaktaufnahme seitens der<br />

Migrant<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Migranten die wichtigste Voraussetzung. Von besonderer Be-<br />

deutung für e<strong>in</strong>e gel<strong>in</strong>gende Sensibilisierung s<strong>in</strong>d vor allem Prozesse der<br />

<strong>in</strong>ter kulturellen Öffnung der Institutionen.<br />

Gute-Praxis-Beispiel<br />

Vogtlandkreis: Flexibilisierung der Integrationskurse durch Rotationspr<strong>in</strong>zip <strong>und</strong><br />

Ausbau begleitender Angebote<br />

Auf Initiative der Ausländerbeauftragten der Stadt Plauen erfolgt seit 2005 die<br />

Koord<strong>in</strong>ation der entsprechenden Anbieter <strong>und</strong> Teilnehmenden durch e<strong>in</strong> Ro ta -<br />

tionspr<strong>in</strong>zip, mit dem sich alle privaten Bildungsträger <strong>in</strong> der Stadt e<strong>in</strong> ver stan den<br />

zeigten. Es gewährleistet, dass die Träger nicht parallel, sondern abwechselnd ihre<br />

Kurse anbieten. Ohne diese zentrale Koord<strong>in</strong>ation würden die Kurse aufgr<strong>und</strong> der<br />

ger<strong>in</strong>gen Zahl an potenziellen Kursteilnehmern nicht zustande kommen. Durch<br />

die Ausländerbeauftragte werden alle potenziellen Teilnehmer<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Teilneh-<br />

mer zentral gelistet. Dazu melden die Kursanbieter, die Ausländerbehörde <strong>und</strong><br />

die Migrationsberatungsstellen bei der Diakonie <strong>und</strong> der Caritas, mögliche Teil-<br />

nehmende. Aufgr<strong>und</strong> der kle<strong>in</strong>städtischen Struktur geht die Ausländerbeauftragte<br />

auch direkt auf Migrant<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Migranten zu <strong>und</strong> vermittelt sie <strong>in</strong> entsprechende<br />

Kurse. Um e<strong>in</strong>e bessere Förderung sowie e<strong>in</strong>e erhöhte Erfolgsquote <strong>in</strong> den<br />

Kursen zu erreichen, werden potenzielle Kursteilnehmer nach e<strong>in</strong>em E<strong>in</strong>stufungstest<br />

je nach bestehendem Sprach-, aber auch generellem Bildungsniveau <strong>in</strong> zwei<br />

verschiedene Gruppen e<strong>in</strong>geteilt. So können alle Träger jährlich m<strong>in</strong>destens e<strong>in</strong>en<br />

Sprachkurs anbieten. E<strong>in</strong>mal im Jahr f<strong>in</strong>det dazu e<strong>in</strong> Treffen der Bildungsträger,<br />

der Ausländer behörde <strong>und</strong> der Ausländerbeauftragten statt. Dieses <strong>in</strong> Plauen bereits<br />

erfolgreich erprobte Rotationspr<strong>in</strong>zip soll jetzt auch im Landkreis bzw.<br />

regional über die Landkreisgrenzen h<strong>in</strong>weg etabliert werden. Dazu hat die Integrationsbeauftragte<br />

des Landkreises seit 2010 die Koord<strong>in</strong>ierung übernommen.<br />

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