Integrationspotenziale in kleinen Städten und Landkreisen

einen bzw. Gemeinschaften lassen sich von kommunaler Seite die jeweiligen
Mitstreiter im Prozess der interkulturellen Öffnung identifizieren. Diese sind
nicht ausschließlich in der Vereinsspitze zu suchen. Die meisten Bundes- bzw.
Landesverbände (z. B. Deutscher Sportbund, Landeskirchen, Wohlfahrtsver-
bände) verfügen über Erfahrungen in der interkulturellen Öffnung. Sie können
durch Informationen, gezielte Programme, Stärkung der Vernetzungsarbeit
und Qualifizierung der Vereinsaktiven im ländlichen Raum wertvolle Unter-
stützung leisten. Möglich ist zudem eine gemeinsame – von Gemeinde, Stadt
oder Kreis begleitete – Entwicklung von vereinsübergreifenden Zielsetzungen
und Leitlinien interkultureller Öffnung. Diese können beispielsweise die ge-
zielte Ansprache von Migrantengruppen, die Sensibilisierung von Vereinen für
interne Kommunikations- und Umgangsformen sowie die interkulturelle Quali-
fizierung von Jugendtrainern umfassen. Erfolgreich sind zudem Modelle, in
denen Vereine mit lokalen Schulen kooperieren und im geschützten Raum z.B.
„Schnupperangebote“ für Mädchen und Frauen organisieren. Kommunen kön-
nen im Rahmen ihrer freiwilligen Leistungen zur Förderung ehrenamtlich er
Aktivitäten zudem interkulturell ausgerichtete Vereine priorisieren.
Verbesserung der Vernetzung:
Tandems der Vereinsarbeit
Die vielfach begrenzten personellen und räumlichen Ressourcen der Vereine
scheinen teils nur vereinsübergreifend lösbar. Erfahrungen zeigen, dass ver-
eins- und trägerübergreifende Kooperationen (z.B. zwischen Moscheevereinen,
Sportvereinen und der Freiwilligen Feuerwehr) Zugänge zu Zielgruppen er-
weitern können. Zudem tragen solche Kooperationen zur interkulturellen Ver-
ständigung und Öffnung von Vereinen bei.
Die Kommunikation und den Austausch zwischen den Vereinen können Kom-
munen wirksam unterstützen, indem sie entsprechende Tandems der vereins-
und kulturübergreifenden Zusammenarbeit initiieren und begleiten. Unter-
stützend wirken entsprechende Förderprogramme auf Bundes- und Landes-
ebene (vgl. „Verstärkte Partizipation von Migrantenorganisationen“ des BAMF
oder Erfahrungen aus dem Projekt „Vielfalt fördern, Zusammenhalt stärken“
in Berlin). Es zeigt sich, dass vereinsübergreifende Zusammenarbeit besser
gelingt, wenn strategische Zielsetzungen gemeinsam geklärt werden und eine
externe Begleitung gewährleistet ist. Der Austausch zwischen den Partner-
organisationen sollte zudem nachhaltig gesichert werden. Hier können die Inte-
grationsbeauftragten eine wichtige vernetzende und verstetigende Rolle ein-
nehmen. Hilfreich kann es sein, Vereine darin zu motivieren, Ansprechpartner
zu benennen, die nach innen und außen eine Vermittlungsfunktion einnehmen
können.
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