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Integrationspotenziale in kleinen Städten und Landkreisen

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Migranten <strong>in</strong> der lokalen Politik. H<strong>in</strong>zu kommt, dass gerade <strong>in</strong> ländlichen<br />

<strong>und</strong> kle<strong>in</strong>städtischen Zusammenhängen oftmals eher traditionelle Milieus der<br />

deutschen Mehrheitsgesellschaft <strong>und</strong> der Migrant<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Migranten auf-<br />

ei n andertreffen. Angesichts der zumeist eher ger<strong>in</strong>gen Anzahl von Zugewan-<br />

derten führt dies nicht automatisch zu offen ausgetragenen Konflikten, sondern<br />

eher zu e<strong>in</strong>em Nebene<strong>in</strong>ander von E<strong>in</strong>heimischen <strong>und</strong> Zugewanderten. „Ge-<br />

lebte Integration“ braucht daher <strong>in</strong> stärkerem Maße die Vermittlung zwischen<br />

E<strong>in</strong>heimischen <strong>und</strong> den Zugewanderten.<br />

Erhebliche Unterschiede <strong>in</strong> der Konzeption <strong>und</strong> Intensität der Integrations politik:<br />

weniger Ressourcen <strong>und</strong> ger<strong>in</strong>ger ausgeprägte kommunale Strukturen<br />

In Abhängigkeit von den jeweils spezifischen Integrationsbed<strong>in</strong>gungen <strong>in</strong> den<br />

<strong>Städten</strong>, Geme<strong>in</strong>den <strong>und</strong> <strong>Landkreisen</strong>, dem politischen Willen vor Ort <strong>und</strong> dem<br />

Handeln e<strong>in</strong>zelner Aktiver unterscheidet sich die kommunale Integrations poli-<br />

tik zum Teil erheblich. So haben sich <strong>in</strong> den Kommunen passive, pragmatische<br />

<strong>und</strong> offensive Konzeptionen der Integrationsarbeit entwickelt. Insbesondere<br />

kle<strong>in</strong>ere Städte <strong>und</strong> Geme<strong>in</strong>den haben aufgr<strong>und</strong> der ger<strong>in</strong>geren Ressourcen-<br />

ausstattung Schwierigkeiten, nachhaltige Strukturen der kommunalen Integra-<br />

tionsarbeit herauszubilden. Obwohl die Aufmerksamkeit dafür auch <strong>in</strong> den<br />

Kommunen des ländlichen Raums <strong>in</strong> den letzten Jahren zugenommen hat,<br />

f<strong>in</strong>det sich bislang nur <strong>in</strong> wenigen <strong>Städten</strong> <strong>und</strong> Geme<strong>in</strong>den e<strong>in</strong>e strukturelle Ver -<br />

ankerung <strong>in</strong>tegrationspolitischer Themen z. B. durch Integrationsbeauftragte,<br />

-konzepte oder -beiräte bzw. -ausschüsse. Prozesse der <strong>in</strong>terkulturellen Öffnung<br />

stehen <strong>in</strong> den meisten Kommunen des ländlichen Raums noch am Anfang. Auf<br />

Kreisebene zeigen sich – nicht zuletzt angeregt durch entsprechende Förder-<br />

programme der Länder – e<strong>in</strong>e stärkere Aufmerksamkeit <strong>und</strong> Ressourcenausstat-<br />

tung <strong>und</strong> damit auch deutlicher Strukturen der Integrationsarbeit. In der<br />

spezi fischen Arbeits- <strong>und</strong> Aufgabenteilung zwischen den <strong>Landkreisen</strong> <strong>und</strong> den<br />

kreisangehörigen <strong>Städten</strong> <strong>und</strong> Geme<strong>in</strong>den liegt e<strong>in</strong>e Besonderheit des ländlichen<br />

Raums, die zu Synergien, aber auch zu Informations- <strong>und</strong> Steuerungsdefiziten<br />

führen kann.<br />

Probleme der Angebotsdichte <strong>und</strong> -erreichbarkeit<br />

sowie Mobilitätse<strong>in</strong>schränkungen<br />

E<strong>in</strong>e spezifische Herausforderung besteht aufgr<strong>und</strong> der ger<strong>in</strong>geren Siedlungsdichte,<br />

größeren räumlichen Distanzen <strong>und</strong> der ger<strong>in</strong>geren Anzahl von Personen<br />

mit Migrationsh<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong> <strong>in</strong> der Gewährleistung e<strong>in</strong>es erreichbaren In-<br />

tegrationsangebotes <strong>in</strong> den <strong>Landkreisen</strong>. Die dispersen Siedlungsstrukturen<br />

im ländlichen Raum führen zu wesentlich größeren Entfernungen <strong>und</strong> schwie-<br />

rigeren Erreichbarkeiten vieler Integrationsangebote <strong>und</strong> Infrastrukturen.<br />

Die weiter fortschreitende Zersiedelung sowie demografische Schrumpfungs-<br />

20<br />

Besonderheiten der Integration <strong>in</strong> kle<strong>in</strong>en <strong>Städten</strong> <strong>und</strong> <strong>Landkreisen</strong>

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