Integrationspotenziale in kleinen Städten und Landkreisen

Migrantinnen, sei es als Lehrerinnen, als Unternehmerinnen oder als Vor-
standsvorsitzende von muslimischen Gemeinden. Diese Vielfalt weiblicher
Lebensentwürfe muss auch in der Integrationspolitik und den entsprechenden
Angeboten vor Ort berücksichtigt werden. In den beteiligten Kommunen finden
sich unterschiedliche Ansätze und spezifische zielgruppenorientierte Angebote,
die Frauen und Mädchen stärker in den Fokus der Integrationspolitik rücken
(Integrationskurse für Frauen, Bewerbungstrainings für türkische Frauen, ESF-
Projekt „Mama lernt Deutsch“). Bei aller Unterschiedlichkeit sind Migrantin-
nen nach wie vor Hauptbezugspersonen bei der Erziehung ihrer Kinder und
prägen deren Rollenverständnis, Bildungsaspirationen und Zukunftsperspekti-
ven. Zugleich sind Migrantinnen innerhalb der Familie oftmals die treibenden
Kräfte in Bezug auf Kommunikation, soziale Kontaktpflege und Partizipation
am städtischen Geschehen. Das Interesse von Migrantinnen, sich auch außer-
halb der Familienarbeit zu betätigen, verbunden mit den spezifischen Kompe-
tenzen und formellen wie informellen Qualifikationen müssen jedoch noch
stärker in den Blickpunkt lokaler Integrationsarbeit im ländlichen Raum rücken.
Die vielfach größere Übersichtlichkeit von Netzwerken und lokalen Anknüp-
fungspunkten im ländlichen Raum kann für einen stärker ressourcenorien-
tierten Ansatz genutzt werden. So bietet bürgerschaftliches Engagement eine
Möglichkeit, am öffentlichen Leben teilzunehmen, die eigenen Interessen zu
vertreten und Netzwerke aufzubauen. Anknüpfungspunkte dazu bieten sich vor
allem an den Kristallisationspunkten des lokalen Lebens wie Schule und
Kindergarten, Religion, Kultur und Sport.
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