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Integrationspotenziale in kleinen Städten und Landkreisen

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Projektentwicklung lokaler Akteure im sozialen <strong>und</strong> kulturellen Bereich hat sich die Stadtteilkonferenz<br />

Meschede-Nord bewährt, die über den Mescheder Norden h<strong>in</strong>ausgehend e<strong>in</strong>e wichtige<br />

Koord<strong>in</strong>ierungs- <strong>und</strong> Netzwerkfunktion hat. E<strong>in</strong>en aktuellen Schwerpunkt der Integrationsarbeit<br />

<strong>in</strong> Meschede bilden die Förderung der Qualität von Ganztagsbetreuung an den Gr<strong>und</strong>schulen<br />

unter dem Aspekt der Integration sowie die Elternarbeit.<br />

Geme<strong>in</strong>de Bestwig<br />

Die Geme<strong>in</strong>de Bestwig mit r<strong>und</strong> 11.000 E<strong>in</strong>wohnern gliedert sich <strong>in</strong> acht, teils weit ause<strong>in</strong>anderliegende<br />

Ortsteile, die zwischen 80 <strong>und</strong> 3.500 E<strong>in</strong>wohner zählen. Auch <strong>in</strong> Bestwig bildet das<br />

verarbeitende <strong>und</strong> produzierende Gewerbe die wirtschaftliche Basis, wenngleich Beschäftigungsmöglichkeiten<br />

im tertiären Sektor <strong>in</strong> den letzten Jahren angestiegen s<strong>in</strong>d. Es wandern mehr<br />

Personen aus Bestwig ab als zuwandern, während gleichzeitig der Saldo der natürlichen Bevölkerungsentwicklung<br />

negativ ist. Wie der gesamte Hochsauerlandkreis für se<strong>in</strong> aktives Vere<strong>in</strong>swesen<br />

<strong>und</strong> se<strong>in</strong> ehrenamtliches Engagement bekannt ist, gibt es auch <strong>in</strong> Bestwig e<strong>in</strong>e vielfältige<br />

Vere<strong>in</strong>slandschaft. Über h<strong>und</strong>ert Vere<strong>in</strong>e bereichern das Geme<strong>in</strong>deleben <strong>in</strong> Bestwig.<br />

Migrationsgeschichte: Ähnlich wie <strong>in</strong> Meschede suchten Firmen vor Ort <strong>in</strong> den 1960er <strong>und</strong><br />

1970er Jahren nach Wegen, den Mangel an e<strong>in</strong>heimischen Arbeitskräften auszugleichen, <strong>und</strong><br />

warben um Arbeitskräfte aus der Türkei, Portugal <strong>und</strong> weiteren Anwerbestaaten. Nach e<strong>in</strong>er<br />

Auswertung der E<strong>in</strong>wohnermeldedaten durch den Hochsauerlandkreis haben heute 15,9 Prozent<br />

der Bevölkerung e<strong>in</strong>en Migrationsh<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong>. Der Großteil der Menschen mit ausländischem<br />

Pass <strong>in</strong> Bestwig stammt aus der Türkei, Portugal <strong>und</strong> weiteren EU-Mitgliedsstaaten. Im Zeitraum<br />

von 1990 bis 2008 wurden Bestwig 344 (Spät-)Aussiedler zugewiesen (3 %). Die Zahl der<br />

E<strong>in</strong>bürgerungen im Zeitraum von 2000 bis 2008 lag mit 2,4 Prozent gegenüber den Zahlen für<br />

den Hochsauerlandkreis (1,4 %) <strong>und</strong> die Stadt Meschede (1,8 %) über dem Durchschnitt.<br />

Integrationspolitische Ansätze <strong>und</strong> Arbeitsstrukturen: Integrationsarbeit <strong>in</strong> Bestwig ist von hohem<br />

ehrenamtlichem Engagement geprägt. So gab es schon <strong>in</strong> den 1990er Jahren Sprachkurse<br />

für türkische Frauen auf ehrenamtlicher Basis, u.a. e<strong>in</strong>en Sprachkurs für türkische Frauen im<br />

Ortsteil Ramsbeck. Viele Personen leisten seit Jahren <strong>in</strong> Kirchen oder anderen Organisationen<br />

Integrationsarbeit <strong>und</strong> beteiligen sich an den Integrationskonferenzen des Hochsauerlandkreises,<br />

ohne dass es <strong>in</strong>tegrationspolitische Strategien oder Maßnahmen von Politik <strong>und</strong> Verwaltung<br />

der Geme<strong>in</strong>de Bestwig gegeben hätte. Durch die Beschäftigung mit dem demografischen<br />

Wandel <strong>in</strong> Bestwig f<strong>in</strong>det seit 2008 e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>tensivere Diskussion <strong>in</strong> Rat <strong>und</strong> Verwaltung über Integration<br />

<strong>und</strong> die Perspektiven des Zusammenlebens <strong>in</strong> Bestwig statt. Das Thema Integration ist<br />

zur Bürgermeistersache geworden <strong>und</strong> seit Anfang 2008 auch <strong>in</strong> der Verwaltung durch e<strong>in</strong>en<br />

Integrationsbeauftragten im Bürgerbüro verortet. In den letzten Jahren wurden die Kontakte<br />

zwischen der Geme<strong>in</strong>de Bestwig <strong>und</strong> dem Vere<strong>in</strong> „Neue Moschee Ramsbeck“ <strong>in</strong>tensiviert. E<strong>in</strong>en<br />

Schwerpunkt der Integrationsarbeit <strong>in</strong> Bestwig bildet zudem die <strong>in</strong>terkulturelle Öffnung von<br />

Vere<strong>in</strong>en <strong>und</strong> die aktive Begleitung <strong>und</strong> Vermittlung zwischen Sportvere<strong>in</strong>en <strong>in</strong> diesem Bereich.<br />

Landkreis Coburg<br />

mit der Stadt Neustadt b. Coburg <strong>und</strong> der Geme<strong>in</strong>de Ebersdorf b. Coburg<br />

Der Landkreis Coburg gehört zum Regierungsbezirk Oberfranken <strong>und</strong> bef<strong>in</strong>det sich im Norden<br />

Bayerns an der Grenze zu Thür<strong>in</strong>gen. Auf e<strong>in</strong>er Fläche von 592 km² leben r<strong>und</strong> 89.000 Menschen<br />

(150 E<strong>in</strong>w. / km², Stand 2009). Zum Landkreis Coburg gehören vier Städte sowie 13 Geme<strong>in</strong>den.<br />

Der Coburger Raum ist e<strong>in</strong>e stark <strong>in</strong>dustrialisierte Region, die Wirtschaftsstruktur ist vorwiegend<br />

durch kle<strong>in</strong>- <strong>und</strong> mittelständische Unternehmen gekennzeichnet. Strukturprägend ist neben<br />

der Automobilzuliefer<strong>in</strong>dustrie, der Verpackungs<strong>in</strong>dustrie, der Elektrotechnik, der Kunststoff<strong>in</strong>dustrie<br />

sowie dem Masch<strong>in</strong>enbau <strong>in</strong>sbesondere die Konsumgüter<strong>in</strong>dustrie (Polstermöbel, Spiel-<br />

<strong>und</strong> Holzwaren, Christbaumschmuck <strong>und</strong> Keramik<strong>in</strong>dustrie) (Landkreis Coburg, Homepage).<br />

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