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Integrationspotenziale in kleinen Städten und Landkreisen

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deutschen Senior<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> türkischen Müttern gestaltet. Auch <strong>in</strong> anderen Kom-<br />

munen zeigt sich, dass <strong>in</strong>terkulturelle Kochkurse oder -abende bei türkischen<br />

<strong>und</strong> deutschen Frauen auf große Resonanz stoßen. Hilfreich für e<strong>in</strong>e gegen-<br />

seitige Annäherung s<strong>in</strong>d dabei Aktivitäten wie e<strong>in</strong> geme<strong>in</strong>sam organisiertes<br />

„Brückenfest“ <strong>in</strong> Hochbrück, oder generell geme<strong>in</strong>schaftlich begangene be-<br />

deutsame Feiertage wie etwa das vietnamesische Tet-Fest, das geme<strong>in</strong>same<br />

Fastenbrechen <strong>in</strong> der Moschee oder geme<strong>in</strong>same Weihnachtsfeiern. Wichtig ist<br />

allerd<strong>in</strong>gs, dass sich neben den Festaktivitäten auch Strukturen e<strong>in</strong>es geme<strong>in</strong>-<br />

sam gele b ten Alltags herausbilden, wie es im folgenden Beispiel aus Garch<strong>in</strong>g<br />

gut verdeutlicht wird.<br />

Gute-Praxis-Beispiel<br />

Garch<strong>in</strong>g: GaFI – Garch<strong>in</strong>ger Frauen International<br />

Im Jahr 2010 wurde auf Initiative der Integrationsbeauftragten der Stadt Garch<strong>in</strong>g,<br />

der Gleichstellungsbeauftragten des Landkreises München <strong>und</strong> des Kreisjugend-<br />

r<strong>in</strong>gs das Projekt „Garch<strong>in</strong>ger Frauen International“ mit zweijähriger Laufzeit<br />

gestartet. Umgesetzt wird das Projekt geme<strong>in</strong>sam mit dem türkischen Frauen-<br />

fre<strong>und</strong>schaftsvere<strong>in</strong>. Ziel des Projekts ist es, für deutsche <strong>und</strong> ausländische Frauen<br />

e<strong>in</strong> Netzwerk für frauenspezifische Themen zu schaffen. Mittlerweile besteht das<br />

Netzwerk aus e<strong>in</strong>er festen Gruppe von ca. 15 Frauen, die sich regelmäßig treffen,<br />

etwa um zusammen zu kochen. Darüber h<strong>in</strong>aus besuchten die Frauen geme<strong>in</strong>sam<br />

verschiedene Institutionen, wie das Rathaus Garch<strong>in</strong>g, das Landratsamt <strong>in</strong> Mün-<br />

chen oder verschiedene Vere<strong>in</strong>e, um sich über deren Angebote zu <strong>in</strong>formieren.<br />

Potenziale von Migrant<strong>in</strong>nen <strong>in</strong> der lokalen Integrationsarbeit<br />

Durch Gespräche mit Schlüsselpersonen <strong>und</strong> die Analyse von Frauenbiografien<br />

unterschiedlicher Herkunftsgruppen wurde im Rahmen des Forschungs projekts<br />

deutlich, dass Migrant<strong>in</strong>nen oftmals treibende Kräfte <strong>in</strong> Bezug auf Kommuni-<br />

kation, soziale Kontaktpflege <strong>und</strong> Partizipation am städtischen Geschehen s<strong>in</strong>d.<br />

Diese Kompetenzen könnten bedeutend stärker <strong>in</strong> die kommunale Integrations-<br />

arbeit e<strong>in</strong>geb<strong>und</strong>en werden <strong>und</strong> zugleich könnten Migrant<strong>in</strong>nen darüber e<strong>in</strong>e<br />

zusätzliche Qualifizierung <strong>und</strong> Kompetenzförderung erfahren.<br />

E<strong>in</strong>e bewegte Vita <strong>und</strong> die Notwendigkeit, sich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er fremden Gesellschafts -<br />

ordnung <strong>und</strong> Kultur zu behaupten, haben bei Migrant<strong>in</strong>nen (wie bei Migran-<br />

ten) Kompetenzen wachsen lassen – etwa Mehrsprachigkeit, e<strong>in</strong>e besondere<br />

Flexibilität oder die Fähigkeit, zwischen fremden Kulturen zu vermitteln. Diese<br />

Kompetenzen für e<strong>in</strong>e aktive Teilhabe an der Gesellschaft werden oftmals<br />

wenig anerkannt. E<strong>in</strong> Beispiel für die Anerkennung <strong>und</strong> Förderung der Kompetenzen<br />

von Migrant<strong>in</strong>nen s<strong>in</strong>d die Vermittlerkonzepte (z.B. Lotsenprojekte),<br />

die es heute <strong>in</strong> zahlreichen <strong>Städten</strong> gibt.<br />

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