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Autor: Tilmann P - Schorsch Kamerun

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ein Politikum geworden, weil wir ein freies Lachen nötig haben wie Essen und Trinken,<br />

wenn wir einigermaßen menschlich überleben wollen.<br />

Ich danke Ihnen fürs Zuhören.<br />

CHRISTOPH BUGGERT<br />

19. April 1978<br />

Ich danke dem Bund der Kriegsblinden Deutschlands und der von ihm berufenen Jury für<br />

den mir eben verliehenen Hörspielpreis. Ich danke den Hörspielredaktionen des<br />

Westdeutschen Rundfunks und des Bayerischen Rundfunks, die mein Hörspiel in<br />

Gemeinschaftsproduktion realisiert haben. Ich danke dem Kölner Dramaturgen Wolfgang<br />

Schiffer, der mir für die Endfassung meines Textes wichtige Ratschläge gegeben hat. Und<br />

ich danke insbesondere Raoul Wolfgang Schnell, dem Regisseur meines Hörspiels; ein<br />

wesentlicher Teil der heute vergebenen Auszeichnung gehört auch ihm.<br />

Lob und Preis, sagt Martin Luther, stopfen das Maul. Mit verstopftem Maul aber läßt sich<br />

schlecht reden. Nehmen Sie es mir deshalb nicht übel, wenn ich vor dem mir<br />

zugesprochenen Preis jetzt nicht in die Knie gehe, sondern mich ein wenig anlege mit der<br />

Jury, der ich den Preis verdanke. Diese Jury nämlich hat dem Hörspieljahrgang 1977<br />

insgesamt ein schlechtes Zeugnis ausgestellt. Flucht in die Konvention wurde konstatiert;<br />

Erstattung in Routine; Schwund an Originalität, Einfallskraft und Risikofreude. Kleine<br />

Münze also, schmutzige Münze – nicht das rechte Gold, das immer so schön glänzt.<br />

Eingeweihte wissen es: Ähnlich klang des Juryurteil bereits in den letzten zwei, drei<br />

Jahren. Und ich muß gestehen, diese pauschalen Abqualifizierungen ärgern den<br />

Hörspieldramaturgen in mir. Sie ärgern mich deswegen, weil man, wo konkrete Details<br />

angesprochen werden, oft gerade das bemängelt, was wir Hörspielmacher – <strong>Autor</strong>en und<br />

Dramaturgen – in unserer täglichen Arbeit weder aufgeben können noch dürfen noch<br />

wollen. Wir verlassen uns auf die bloße Aktualität der Themen, heißt es beispielsweise;<br />

ich frage: was heißt hier “bloß”? Wir benutzen bewährte Ausdruckmittel; ich frage: was ist<br />

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