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Autor: Tilmann P - Schorsch Kamerun

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BENNO MEYER-WEHLACK<br />

27. März 1958<br />

http://www.mediaculture-online.de<br />

Dank für diesen Preis, herzlichen Dank! Der Preis hat einen guten Klang, es ist schön,<br />

daß ihn die Kriegsblinden vergeben. Ich hätte nicht geglaubt, daß ich mit dem, was ich bis<br />

jetzt gemacht habe, diesem Gremium in dieser Weise auffallen und preiswert erscheinen<br />

würde. Es hat mich zuerst beinahe beschämt. Jetzt fängt es an, glaub ich, als eine große<br />

Welle von Bestätigung, Verständnis und Vertrauen in mir zu wirken, und ich hoffe, all das<br />

wird mich bei dem, was nun kommen soll, mittragen.<br />

Ich möchte hier auch meiner Verlegerin danken. Ohne sie wäre es fraglich, ob bis heute<br />

eines meiner Hörspiele gesendet worden wäre. Ich habe dem Funk zu danken, vor allem<br />

dem Norddeutschen Rundfunk. Fast alle meine Sachen sind dort betreut worden. Und ich<br />

möchte dem Regisseur Fritz Schröder-Jahn und seinen Schauspielern und Technikern<br />

noch einmal ein extra “Dankeschön” sagen. Denn ein Hörspielmanuskript braucht wie ein<br />

Bühnenstück das “In-Szene-gesetzt-Werden”, und die Art, wie es geschieht, ist im hohen<br />

Maße mitentscheidend für sein Leben.<br />

Hörspiel ... was ist das eigentlich für mich? Wo fing es an, wo ging es hin bis jetzt? Wir<br />

sind nicht mit dem Hörspiel aufgewachsen. Theater und Kino waren immer da, auch der<br />

Traum, ein dickes Buch zu schreiben, lag nahe. Schauspieler und Regisseure hatte man<br />

vor der Nase. Wie kam die Möglichkeit “Hörspiel” ins Bewußtsein?<br />

Weil es eine Gelegenheit bot, zu zeigen, daß man mehr konnte, als Geschichten,<br />

Feuilletons und Gedichte in Prosa zu schreiben? Weil damit, gemessen an den<br />

Zeitungshonoraren, sagenhaft viel Geld zu verdienen sein sollte? Weil es der halbe Weg<br />

zum Theater zu sein schien? Weil Freunde sagten: “Mensch, versuchs doch mal, du<br />

kannst doch Dialoge schreiben, das sieht man doch an deinen Zeitungsgeschichten -”?<br />

Weil zu hören war: “Ist doch alles Krümelkäse, was so gesendet wird! Damit kommst du<br />

allemal mit -”? Weil andere sagten: “Du, da gibt’s ein paar Hörspiele von einem Günter<br />

Eich, die solltest du dir mal angucken -”? Und wieder Freunde: Das sind doch<br />

Möglichkeiten! Das muß dich doch locken!”<br />

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