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Autor: Tilmann P - Schorsch Kamerun

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etwas wie den allmächtigen Macht zu entmachten, seine Gesetze außer Kraft zu setzen.<br />

Verrückt, ja aber eine Idee doch!<br />

Der Sozialismus, was immer man ihm nachsagen kann, zwang die Menschen doch, über<br />

die Welt nachzudenken. Und da dies bekanntlich jeder auf seine Weise und anders tut,<br />

war er ‘eine Brutstätte für Dissidenten, Andersdenkende. Ein paar Tränen darf man<br />

diesem Sozialismus schon nachweinen – nicht nur Freudentränen. Denn mit dem<br />

Sozialismus verlieren wir auch das Beste, was er hervorgebracht hat, seine Dissidenten<br />

im weitesten Sinne: die Bürger – ihre stolze Welt- und Geldverachtung (schon weil es<br />

weder das eine noch das andere richtig gab), ihren erzogenen Ungehorsam, wie ihn<br />

Landeskinder wohl nur unter dem Druck eines sich allmächtig gebenden Über-Vater-<br />

Staates entfalten können, ihr Fähigkeit, aufs Wort zu hören: subversiv und schlitzohrig.<br />

Die Aufklärung sprach den Menschen als Vernunftwesen an und raubte ihm damit<br />

Dreiviertel seines wahren, seines irrationalen Wesens. Aber der Mensch ist keine<br />

Denkmaschine dieser Art. Leider. Gott sei Dank.<br />

Der Sozialismus rief den Menschen als Kollektivwesen auf den Plan und hatte schöne,<br />

hochfliegende Pläne mit ihm. Aber der Mensch ist kein Kollektivwesen dieser Art. Gott sei<br />

Dank. Leider.<br />

Ehe ich jetzt aber in Kantscher Manier über den Menschen “an sich” räsoniere – nicht<br />

mein Thema –,nun doch lieber über ganz spezielle Menschen, denen ich diesen Preis<br />

mitverdanke. Ich danke: ganz zuallererst meiner Freundin Vera; Dr. Robert Karge vom<br />

Saarländischen Rundfunk, der ohne Ansehung des ihm damals, soviel ich weiß, noch<br />

unbekannten <strong>Autor</strong>s diese Produktion so entschlossen und mit sicherem Gespür auf die<br />

Beine gebracht und gefördert hat; dem Studioteam (Gisela Jahr, Ulrich Speicher und als<br />

Regieassistentin Regina Moths), das so präzise phantasievoll gearbeitet hat; Nosch<br />

(Norbert Schaeffer), der mit meisterhafter Hand, souveräner Zurückhaltung und kühn Text<br />

und Sprecher vertrauend diese Produktion regiert hat; Manfred Steffen, der diesen Text<br />

gesprochen hat.<br />

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