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Autor: Tilmann P - Schorsch Kamerun

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mehr so aufregend wie früher, sie sind eingegangen ins Formatradio andauernder<br />

Unterhaltung.<br />

Die Popmusik ist noch planbarer geworden, als sie damals schon war, wir sind nicht in der<br />

Hitparade gelandet und die Oper...<br />

Nunja, die Oper ist so sehr auf den Hund gekommen, dass sie inzwischen sogar Leute<br />

wie FM Einheit und mich mit ihrer Produktion beauftragt. Und damit kommen wir zur<br />

Werbepause: Gerade inszenieren wir an der Oper Bonn eine Originaltonoper, die den<br />

Namen “Alzheimer 2000“ trägt. Sie handelt vom Leben und Sterben der Ulrike Meinhof<br />

und wird in 14 Tagen hier im Opernhaus Premiere haben.<br />

An einer Vorstufe zu diesem Werk, einem Hörspiel mit dem Namen “Deutsche Krieger“,<br />

arbeiteten wir übrigens bereits vor sieben Jahren, als wir hier zur Preisverleihung<br />

anreisten. Man entkommt seiner eigenen Geschichte eben nie. Und damit schalten wir<br />

zurück zur Rede:<br />

Was produzieren wir überhaupt?<br />

Eine Rede stellt eine Frage und beantwortet die. Meine Frage lautet nach all den Jahren:<br />

Was überhaupt produzieren wir, wenn wir Musik, Hörspiele oder gar Opern produzieren?<br />

Ich gebe gleich die Antwort: Das Gut, das wir produzieren, heißt Luxus.<br />

Erwarten Sie deshalb heute keine der üblichen Legitimationen des Hörspiels, keine der<br />

hier oft angestellten Meditationen darüber, wieso das Hörspiel – nur dem Anschein nach –<br />

immer mehr zu jener Gartenzwergkunst verkommt, die es vielleicht bald schon ist. Nein:<br />

Luxus legitimiert sich nicht, er wird verschwendet. Was aber wäre der größte Luxus, den<br />

ein Kunstwerk herstellen kann?<br />

Die Antwort lautet: Es ist die Intensität.<br />

Wie können wir Intensität in angemessenen Stückzahlen produzieren? Ich gebe ein<br />

Beispiel, ein nahe liegendes Beispiel: Es ist das hier ausgezeichnete Werk “Crashing<br />

Aeroplanes“.<br />

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