06.12.2012 Aufrufe

Autor: Tilmann P - Schorsch Kamerun

Autor: Tilmann P - Schorsch Kamerun

Autor: Tilmann P - Schorsch Kamerun

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

http://www.mediaculture-online.de<br />

Schicksal von Dichtern in unserer Zeit. Ich bin sicher, daß Herr Walser, wenn er könnte,<br />

mir verzeihen würde. Zweitens hätten mir natürlich viele seiner, sei’s kauzigen, sei’s<br />

witzigen, sei’s banalen und in ihrer Banalität erschreckenden Wendungen in meinem<br />

Stück gefehlt, mit denen ich meine Titelfigur geschmückt habe. Aber das war<br />

unumgänglich, denn diesen Dichter, der uns schon fremd und doch noch ganz nahe und<br />

der zudem ein Schweizer ist, kann man gewiß nicht zum Leben bringen, indem man ihm<br />

den Mund verbietet. Das Stück ist in die Hände der Hörspielabteilung des NDR gelegt<br />

worden und wurde erwartungsgemäß betreut. Heinz Hostnig und Hans Rosenhauer<br />

haben schon Erfahrung mit Stücken von mir. Ich werde ihnen gewiß nicht wehtun, wenn<br />

ich sage, daß ich ebensolche Erfahrungen und Beziehungen zu einigen anderen<br />

Persönlichkeiten und Redaktionen habe, zum Beispiel zu Herrn Dr. Buggert vom<br />

Hessischen Rundfunk, der das Stück ja auch mitproduziert hat. Auch den Darstellern<br />

danke ich sehr. Wie natürlich auch meiner Frau, die die Arbeit in allen ihren möglichen<br />

und unmöglichen Versionen unermüdlich abgeschrieben und, angesichts meiner<br />

Handschrift, allein dafür den Preis mehr verdient hätte als ich -. Schließlich meinen<br />

besonderen Dank an den Bund der Kriegsblinden, der hinter dem allem steht sowie an<br />

alle anderen Gäste, die Sie mir so geduldig zugehört haben. Vielen Dank!<br />

GERHARD RÜHM<br />

9. April 1984<br />

sie haben den hörspielpreis der kriegsblinden 1983 einem autor verliehen, der in der<br />

einschlägigen sekundärliteratur unter der kennmarke experimentelle beziehungsweise<br />

konkrete poesie figuriert und als exponent des “neuen hörspiels” gilt. dafür möchte ich<br />

ihnen als dieser autor, aber auch im interesse der sache danken. das neue hörspiel, mit<br />

dem eigentlich die radiophone kunst begonnen hat – jene kunst, die bewußt die<br />

medienspezifischen mittel des modernen tonstudios in die konzeption ihrer produkte<br />

einbezieht-, wurde von gewissen kritikern – wie stets alles neue und konsequente<br />

wiederholt als ästhetische spielerei verharmlost, wenn nicht gar abgetan und totgesagt.<br />

der neuen musik ist es jahrzehntelang nicht anders ergangen. gleichwohl gibt es<br />

anzeichen genug, daß das “neue hörspiel” heute lebendiger denn je und über die<br />

134

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!