Scheidung, Trennung – Scheidungs- und Trennungsvereinbarungen
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geringer ist als zum Zeitpunkt der Rechtshängigkeit des <strong>Scheidung</strong>santrags.<br />
4. Vertragsgestaltung<br />
Da § 1378 II nach gegenwärtigem Recht als Schuldnerschutzvorschrift<br />
für nicht disponibel gehalten wird 8 , sind die Gestaltungsmöglichkeiten<br />
sehr beschränkt. Es verbleibt lediglich die Möglichkeit, den Güterstand<br />
der Zugewinngemeinschaft durch Vereinbarung der Gütertrennung zu<br />
beenden, ganz besonders bei Eheverträgen in Krisenzeiten <strong>und</strong> nach<br />
der <strong>Trennung</strong> der Ehegatten.<br />
III. Zur Bewertung freiberuflicher Praxen nach dem Urteil des<br />
BGH vom 06. Februar 2008 <strong>und</strong> das Thema: Zweifache<br />
Teilhabe<br />
1. Das Verhältnis von Zugewinn zu Unterhalt nach der Recht-<br />
sprechung des BGH im Ausgangspunkt<br />
Nach ständiger Rechtsprechung des BGH ist bei der <strong>Scheidung</strong> Vermögen<br />
im Wege des Zugewinnausgleichs, Einkommen im Wege des Unterhalts<br />
zu regeln 9 . An diesen Gr<strong>und</strong>satz schloss sich eine breite<br />
Diskussion über Abhängigkeiten zwischen Zugewinn <strong>und</strong> Unterhalt an<br />
<strong>und</strong> zwar unter den Schlagworten des Verbots der zweifachen Teilhabe<br />
<strong>und</strong> der Doppelverwertung.<br />
2. Die gr<strong>und</strong>legende Entscheidung des BGH (FamRZ 2003, 432)<br />
a) In diesem Urteil hatte der BGH 10 über die Bewertung einer Unternehmensbeteiligung<br />
zu befinden. Es ging um die stille Beteiligung des<br />
Ehemannes an einer Mitarbeiter-KG seines Arbeitgebers <strong>–</strong> <strong>und</strong> ihres<br />
Wertes.<br />
b) Bis dahin bezog die Rechtsprechung bei der Bewertung einer Unternehmensbeteiligung<br />
zukünftig zu erwartende Einkünfte mit ein. Das<br />
Problem bestand aber darin, dass<br />
8 S. Palandt/Brudermüller, a. a. O., § 1378 BGB Rn.8.<br />
9 Vgl. BGH NJW 2008, 1221 = FamRZ 2008, 761 = FuR 2008, 295 = MittBayNot 2008,<br />
294.<br />
10 Vgl. BGH FamRZ 2003, 432.<br />
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