Achter Bericht des amtsführenden Stadtrates für - Wien Museum
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Diese Vorgangsweise wurde bereits zu Beginn der Recherchen 1999 unter<br />
Berücksichtigung der wissenschaftlichen Literatur und gemeinsam mit einer externen<br />
Historikerin abteilungsintern festgelegt. 7<br />
Auf diese Art und Weise wurden in der <strong>Wien</strong>bibliothek 865 Erwerbungsvorgänge (die<br />
jeweils ein bis Tausende Objekte umfassen können) untersucht. Davon wurden bislang<br />
• 795 als „unbedenklich“ und<br />
• 17 als „bedenklich“<br />
eingestuft. 252 Objekte aus 53 Erwerbungsvorgängen sind mangels ausreichender<br />
Unterlagen nicht einzuschätzen (siehe Kapitel 2.3.5.). Die als „bedenklich“ bewerteten<br />
Erwerbungen stammen von sieben physischen Personen, einer „arisierten“ Firma und<br />
der „Vugesta“. Knapp 2.400 inventarisierte Objekte und 24 zuvor nicht erschlossene<br />
Kartons wurden bislang an die Eigentümer restituiert, wobei der ganz überwiegende<br />
Teil wieder angekauft oder der Bibliothek zum Geschenk gemacht wurde.<br />
2.3.2. Nach Kriegsende in die Bibliothek verbrachte „herrenlose“ Güter<br />
Die <strong>Wien</strong>bibliothek hat als zusätzliche Forschungstätigkeit neben den laufenden<br />
Recherchen im Jahr 2004 versucht, die Spuren von „herrenlosem Gut“, das nicht über<br />
die üblichen Erwerbungsvorgänge in ihren Bestand kam, zu sichern. Da<strong>für</strong> wurden alle<br />
Akten der Bibliothek im Zeitraum 1938 bis 1950 durchgesehen, die nicht unmittelbar in<br />
Zusammenhang mit Erwerbungen standen – diese waren bereits 1999 bis 2000<br />
gesichtet worden –, um Hinweisen auf möglicherweise „bedenkliche“ Bestände<br />
nachzugehen. Dabei stieß die Bibliothek auf zwei neue Fälle, die nach 1945 als<br />
7 Die wichtigste dabei verwendete Literatur: Gerhard Botz, Die Eingliederung Österreichs in das Deutsche Reich.<br />
Planung und Verwirklichung <strong>des</strong> Politisch-administrativen Anschlusses (1938-1940), <strong>Wien</strong> 1972 (Schriftenreihe <strong>des</strong><br />
Ludwig Boltzmann-Instituts <strong>für</strong> Geschichte der Arbeiterbewegung 1); Ders., <strong>Wien</strong> vom „Anschluß“ zum Krieg.<br />
Nationalsozialistische Machtübernahme und politisch-soziale Umgestaltung am Beispiel der Stadt <strong>Wien</strong> 1938/39,<br />
<strong>Wien</strong> 1978; Ders., Wohnungspolitik und Judendeportation in <strong>Wien</strong> 1938 bis 1945. Zur Funktion <strong>des</strong> Antisemitismus<br />
als Ersatz nationalsozialistischer Sozialpolitik, <strong>Wien</strong> 1975 (Veröffentlichungen <strong>des</strong> Historischen Instituts der<br />
Universität Salzburg 13); Ders., „Arisierungen“ und nationalsozialistische Mittelstandspolitik in <strong>Wien</strong> (1938 bis<br />
1940),<strong>Wien</strong> 1974 (S.A. aus: <strong>Wien</strong>er Geschichtsblätter, Jg. 29 (1974), H. 1); Hugo Gold, Geschichte der Juden in<br />
Österreich. Ein Gedenkbuch, Tel Aviv 1971; Jonny Moser, Die Judenverfolgung in Österreich 1938-1945, <strong>Wien</strong><br />
1966; Herbert Rosenkranz, Der Novemberpogrom in <strong>Wien</strong>, <strong>Wien</strong> 1988; Erika Weinzierl, Zu wenig Gerechte.<br />
Österreich und die Judenverfolgung 1938-1945. 4. erw. Aufl., Graz/<strong>Wien</strong>/Köln 1997.<br />
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