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Achter Bericht des amtsführenden Stadtrates für - Wien Museum

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2. <strong>Wien</strong>bibliothek im Rathaus<br />

2.1. Überblick über die Aktivitäten<br />

Die Arbeiten der <strong>Wien</strong>bibliothek im Rathaus (Magistratsabteilung 9) auf dem Gebiet der<br />

Restitution, die sich anfangs ausschließlich auf direkte Erwerbungen von jüdischen<br />

Eigentümern, die Übernahme von beschlagnahmten Objekten und die mangelhafte<br />

Restitution nach 1945 bezogen, liefen auch im abgelaufenen <strong>Bericht</strong>szeitraum auf drei<br />

Schienen:<br />

1. Direkterwerbungen von jüdischen Vorbesitzern: Sämtliche <strong>Bericht</strong>e wurden<br />

bisher der Restitutionskommission ein oder mehrere Male vorgelegt. Die<br />

Identifizierung dieser „bedenklichen“ Erwerbungen sowie die Suche nach den<br />

Erben ist im Wesentlichen abgeschlossen oder zumin<strong>des</strong>t an einem Punkt<br />

angelangt, der keine neuen Erkenntnisse erwarten lässt. 71 Objekte aus dieser<br />

Kategorie konnten im Jänner 2007 endgültig den Rechtsnachfolgern nach<br />

Ludwig Friedrich übergeben werden.<br />

2. Die <strong>Wien</strong>bibliothek hat 2004 versucht, die Spuren von „herrenlosem Gut“, das<br />

nicht über die üblichen Erwerbungsvorgänge in ihren Bestand kam, zu sichern.<br />

Zu diesem Zweck wurde die Korrespondenz der Stadtbibliothek im Zeitraum<br />

1938 – 1950 durchgesehen, die nicht in Zusammenhang mit einer regulären und<br />

aktenkundigen Erwerbung stand (diese sind ja längst gesichtet), um Hinweisen<br />

auf „bedenklichen“ Bestand nachzugehen. In Konsequenz dieser Recherchen<br />

konnten der Restitutionskommission 2005 zwei <strong>Bericht</strong>e über derartige<br />

Erwerbungen vorgelegt werden. In beiden Fällen ist die Suche nach<br />

Rechtsnachfolgern am Ende <strong>des</strong> <strong>Bericht</strong>szeitraums noch nicht abgeschlossen.<br />

3. Darüber hinaus fokussierten sich in den letzten Jahren – gerade auch im Kontakt<br />

mit anderen Bibliotheken im internationalen Erfahrungsaustausch zur<br />

Provenienzforschung – die Recherchen auf die indirekte Erwerbung von<br />

Bibliotheksbeständen, die während der nationalsozialistischen Herrschaft<br />

geraubt wurden und über Umwege in die Bibliothek gelangten. Dabei geht es um<br />

Spuren möglichen Raubs in „gutgläubig“ erworbenen Werken. Im Rahmen einer<br />

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