Achter Bericht des amtsführenden Stadtrates für - Wien Museum
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Univ. Prof. Dr. Guido Adler besaß neben seiner Bibliothek und seiner wertvollen<br />
musikwissenschaftlichen Sammlung auch eine Sammlung von Kunstgegenständen.<br />
Der Enkel Guido Adlers hat in den handschriftlichen Unterlagen seines Großvaters eine<br />
Liste gefunden, die RA Univ. Doz. Dr. Alfred Noll den Museen der Stadt <strong>Wien</strong><br />
übermittelte.<br />
Auf dieser Liste werden insgesamt 17 Bilder angeführt. Sie ist undatiert. Die bei allen<br />
Bildern angegebenen Schillingwerte lassen darauf schließen, dass die Liste vor dem<br />
13. März 1938 oder kurz danach angefertigt wurde. Links oben sind, wie auf<br />
Briefpapier, Namen und Adresse Guido Adlers angeführt, womit der Bezug zu ihm<br />
hergestellt ist. Die Handschrift dürfte aber nicht von Guido Adler selbst stammen, wie<br />
ein Vergleich mit der handschriftlichen Korrespondenz Adlers mit der VVSt. zeigt. Als<br />
erstes Gemälde wird auf der Liste<br />
„Zimmermann, Albert, sign. 3-400 S“<br />
angeführt. Es fehlen sowohl Gegenstand/Darstellung/Titel <strong>des</strong> Bil<strong>des</strong> als auch die<br />
Datierung. Die Angaben zu den übrigen Bildern sind ebenfalls lückenhaft. So wurde<br />
auch ein Künstlername in drei möglichen Versionen festgehalten, einige sind mit<br />
Fragezeichen versehen. Für das Vorliegen einer Schätzliste sprechen einerseits die<br />
Bewertung der Bilder, bei denen in einigen Fällen ein oberer und ein unterer Wert<br />
angegeben wurde, andererseits die Anmerkungen bei einigen Bildern wie „schlecht<br />
erhalten, rückwärts alte Aufschrift“. Dagegen sprechen jedoch die Formlosigkeit<br />
(Handschrift), das Fehlen einer Unterschrift sowie einer Datierung und schließlich die<br />
Verwendung von Briefpapier Guido Adlers.<br />
Auch die letzte Zeile der zweiseitigen Liste lässt einige Interpretationen zu: „Würthle<br />
anfang der Weihburggasse“ stellt zunächst einen eindeutigen Bezug zu der damals in<br />
der <strong>Wien</strong>er Weihburggasse beheimateten Galerie Würthle her. Es erscheint aufgrund<br />
der lückenhaften Angaben ausgeschlossen, dass es sich auf der Liste um Bilder<br />
handelt, die Adler von der Galerie angeboten worden sind. Vielmehr ist anzunehmen,<br />
dass es sich bei den Bildern um solche aus Guido Adlers Eigentum handelt, die er<br />
entweder der Galerie Würthle zum Kauf angeboten hat, weswegen möglicherweise eine<br />
dritte Person Verkaufswerte <strong>für</strong> dieses Angebot zusammengestellt hat, oder dass eine<br />
Person, die mit der Galerie Würthle in Zusammenhang stand, <strong>für</strong> einen geplanten und<br />
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