Achter Bericht des amtsführenden Stadtrates für - Wien Museum
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Oberfinanzpräsidenten <strong>Wien</strong> Niederdonau“ gestanden seien: „Es kann daher der<br />
Finanzlan<strong>des</strong>direktion gleichgültig sein, ob die entzogenen Gegenstände einzeln oder in<br />
Bausch und Bogen zurückgegeben werden. Dies ist eine Angelegenheit <strong>des</strong> derzeitigen<br />
Inhabers, und zwar der Universität bzw. der Nationalbibliothek und Dr. Wiala,<br />
Verlassenschaftskurator und Bevollmächtigter <strong>des</strong> Erben nach Dr. Guido Adler. … Dr.<br />
Hubert Adler dürfte auf eine ins Einzelne gehende Übergabe bzw. Übernahme nicht<br />
bestehen, da er hinsichtlich der im ha. Magazin in der Singerstraße lagernden<br />
Gegenstände, die ebenfalls in den Nachlass <strong>des</strong> Dr. Guido Adler gehören, eine<br />
Rückgabe in Bausch und Bogen vorgeschlagen hat.“ 99 Erich Schenk wurde<br />
aufgefordert, der FLD <strong>Wien</strong> die Aufbewahrungsorte sämtlicher Gegenstände, die über<br />
Veranlassung <strong>des</strong> Reichsgaues <strong>Wien</strong> an Institute abgetreten wurden, bekanntzugeben.<br />
RA Dr. Hans Wiala wurde daraufhin über die einzelnen Standorte, neben dem<br />
Musikwissenschaftliche Institut und der Nationalbibliothek die Universitätsbibliothek<br />
<strong>Wien</strong>, die Bibliothek der Hochschule <strong>für</strong> Musik in <strong>Wien</strong> (Akademie <strong>für</strong> Musik und<br />
Darstellende Kunst in <strong>Wien</strong>) und die Bibliothek der Gesellschaft der Musikfreunde in<br />
<strong>Wien</strong>, in Kenntnis gesetzt. Am 31. Oktober 1947 brachte Wiala bei der FLD <strong>Wien</strong><br />
bezüglich <strong>des</strong> vom Musikwissenschaftlichen Institut verteilten wissenschaftlichen<br />
Nachlasses Guido Adlers sowie der im Magazin in der Singerstraße befindlichen Kisten<br />
einen Rückstellungsantrag ein.<br />
Am 28. Juni 1948 richtete Dr. Hubert Adler eine Anfrage an das BDA bezüglich der<br />
Totenmaske Beethovens „mit dem Echtheitssiegel <strong>des</strong> Bonner Beethovenhauses“ und<br />
dreier Bilder aus dem ursprünglichen Eigentum seines Vaters: Ein unsigniertes 25 x 30<br />
cm großes Gemälde mit der Darstellung einer französischen Landschaft aus dem 19.<br />
Jahrhundert; ein 50 x 60 cm großes holländisches Ölgemälde auf Leinwand aus dem<br />
17. Jahrhundert, auf dem eine Hafenszene dargestellt sei, sowie ein um 1800<br />
entstandenes unsigniertes Gemälde, das eine Renaissance-Ruine darstelle.<br />
Möglicherweise handelt es sich dabei um jene drei Bilder, die Schenk als „Verlust“<br />
angegeben hatte. Das BDA teilte Hubert Adler in seinem Antwortschreiben vom 30. Juli<br />
1948 mit, dass sich unter den in Verwahrung <strong>des</strong> BDA befindlichen Bildern „aus<br />
unbekanntem Eigentum keine befinden, die mit den von Ihnen gesuchten identisch sein<br />
könnten“. Um weitere Nachforschungen durchführen zu können, würden „möglichst<br />
99 ÖStA, AdR, BMF, FLD <strong>Wien</strong>, Niederösterreich und Burgenland, Dienststelle <strong>für</strong> Vermögenssicherungs- und<br />
Rückstellungs-Angelegenheiten, Reg. Nr. 17.281, Aktenvermerk vom 6. September 1947.<br />
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