Achter Bericht des amtsführenden Stadtrates für - Wien Museum
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Der Nationalfonds der Republik Österreich <strong>für</strong> Opfer <strong>des</strong> Nationalsozialismus bearbeitet<br />
derzeit 19.000 von NS-Opfern eingegangene Anträge an den Allgemeinen<br />
Entschädigungsfonds. Darunter befinden sich auch Anträge bezüglich geraubter<br />
Kunstgegenstände, manchmal mit konkreten Hinweisen, dass diese beispielsweise<br />
über die Vugesta oder das Dorotheum in die Bestände der Museen der Stadt <strong>Wien</strong><br />
gelangt sind. So wird derzeit die Anfrage eines Universitätsprofessors aus Leiden<br />
bezüglich zweier Bilder überprüft, welche der Nationalfonds an die Museen der Stadt<br />
<strong>Wien</strong> weitergeleitet hat.<br />
Ebenso führte der Antrag der Erben der im KZ ermordeten Malva Schalek, den der<br />
Leiter der Kunstrestitution im Nationalfonds, Mag. Michael Rudolf Seidinger, nach einer<br />
Autorisierung durch die Antragsteller an die Museen der Stadt <strong>Wien</strong> weitergeleitet hat,<br />
zu einem <strong>Bericht</strong>, 114 der der <strong>Wien</strong>er Restituionskommission in der Sitzung vom 11. April<br />
2006 erstmals vorgelegt wurde. Malva Schalek hat vor ihrer Verschleppung einer<br />
Person ein Gemälde anvertraut, die es 1952 an die Museen der Stadt <strong>Wien</strong> verkauft<br />
hat. Die Kommission stellte zunächst die Restitutionsfähigkeit dieses Objekts fest und<br />
empfahl in der Sitzung vom 20. März 2007 die Ausfolgung <strong>des</strong> Gemäl<strong>des</strong> an die<br />
nunmehr feststehenden Rechtsnachfolger von Malva Schalek<br />
Am 14. Juli 2002 stellte die Nichte und Rechtsnachfolgerin von Leopold Weinstein, der<br />
in der NS-Zeit als Jude verfolgt worden war, einen Antrag beim Allgemeinen<br />
Entschädigungsfonds der Republik Österreich <strong>für</strong> Opfer <strong>des</strong> Nationalsozialismus und<br />
führte dabei unter anderem die entzogenen Kunstgegenstände ihres Onkels an. Eine<br />
dem Antrag beigefügte Liste der Kunstgegenstände wurde der Kommission <strong>für</strong><br />
Provenienzforschung übermittelt, die diese am 16. Mai 2006 wiederum an die Museen<br />
der Stadt <strong>Wien</strong> weiterleitete. Es konnte feststelt werden, dass zwei Objekte, welche die<br />
damaligen Städtischen Sammlungen in der NS-Zeit im Dorotheum erworben haben, aus<br />
der ehemaligen Sammlung Leopold Weinstein stammen. Der <strong>Wien</strong>er<br />
Restitutionskommission wurde in der Sitzung vom 12. Dezember 2006 ein<br />
entsprechender <strong>Bericht</strong> vorgelegt. Die Kommission stufte die beiden Objekte als<br />
restitutionsfähig ein und empfahl deren Ausfolgung an die Nichte und<br />
Rechtsnachfolgerin von Leopold Weinstein, die am 22. Oktober 2007 erfolgte. 115<br />
114 Siehe Kapitel 3. 2., Punkt 3. 2. 4., S. 91 ff.<br />
115 Siehe Kapitel 3. 2., Punkt 3. 2. 1., S. 47 ff.<br />
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