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Achter Bericht des amtsführenden Stadtrates für - Wien Museum

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seinen Angaben wurde eine Pensionsleistung vereinbart, die von seinem sonstigen<br />

Einkommen in der Tschechoslowakei abhängig gemacht wurde. Aufgrund dieser<br />

Vereinbarung habe seine jährliche Pension im Jahre 1938 K 5.000,-- = RM 4.305,--<br />

betragen, wobei er die letzte Monatsrate <strong>für</strong> April 1938 bezogen habe und ihm seitdem<br />

die kommissarische Leitung <strong>des</strong> Bankhauses Gebrüder Gutmann die Auszahlung<br />

verweigere.<br />

Die Recherchen nach möglicherweise vorhandenen Steuerakten, aus denen das<br />

Erwerbsjahr und Größenangaben etc. <strong>des</strong> Ölbil<strong>des</strong> von Rudolf von Alt hervorgehen,<br />

werden fortgesetzt.<br />

3. Die Verfügungsmöglichkeit Franz Poppers über sein Ölgemälde von Rudolf von Alt<br />

nach dem Ansuchen um Ausfuhrbewilligung am 26. April 1938:<br />

In der Chronologie der Ereignisse liegen einige Daten eng beisammen. Am Donnerstag,<br />

den 14. April 1938, vermietete der behördlich konzessionierte Gebäudeverwalter<br />

Oberstleutnant Karl Zwilling, <strong>Wien</strong> 4., Prinz Eugen-Straße 3, das Haus in <strong>Wien</strong> 4.,<br />

Theresianumgasse 21a, das Franz Popper mit Kaufvertrag vom 28. April 1928 von<br />

Maximilian Mautner erworben hatte, <strong>für</strong> die Zeit vom 25. April 1938 bis zum 31.<br />

Dezember 1939 an die „Nordische Gesellschaft“. Eine diesbezügliche<br />

Vertretungsvollmacht Zwillings wurde am 1. Juni 1938 nachgereicht. Im Mietvertrag<br />

wurde ausdrücklich festgehalten, dass das Haus „samt kompletter Einrichtung, wie sie<br />

im beigeschlossenen Inventar, das einen wesentlichen Bestandteil dieser Vereinbarung<br />

bildet, verzeichnet ist“, vermietet werde. Dieses Inventar ist nicht erhalten.<br />

Die Vermietung seines Hauses dürfte bereits zu den Fluchtvorbereitungen Franz<br />

Poppers gehört haben, nachdem ihm bekannt geworden war, dass er <strong>für</strong> das Monat<br />

April 1938 die letzte Pensionszahlung von seinem früheren Arbeitgeber, dem Bankhaus<br />

Gebrüder Gutmann, erhalten hatte. Mit Stichtag Montag, dem 25. April 1938, dem<br />

Beginn <strong>des</strong> Mietsverhältnisses mit der „Nordischen Gesellschaft“, verlor er seinen<br />

Wohnsitz in <strong>Wien</strong>. Tags darauf, am Dienstag, den 26. April 1938, stellte Franz Popper<br />

bei der Zentralstelle <strong>für</strong> Denkmalschutz das Ausfuhransuchen <strong>für</strong> seine<br />

Kunstsammlung. Am Samstag, den 30. April 1938, soll ein Teil der Sammlung nach den<br />

Angaben von Franz Grosz von der Gestapo beschlagnahmt worden sein. Am<br />

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