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Achter Bericht des amtsführenden Stadtrates für - Wien Museum

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schließlich im Jahre 2002 nach La Palma gelangt. Die Aquarelle seien daher immer im<br />

Besitz der Familie verblieben und hätten sich „insbesondere zum Zeitpunkt <strong>des</strong><br />

Aktenvermerks vom 18. April 1946 nicht im Besitz einer Gesellschaft zur Verwertung<br />

und Verwaltung von Vermögenschaften befunden haben können“. Die geschiedene<br />

Frau <strong>des</strong> Erben bestätigte, ebenfalls in einer mit 7. Oktober 2007 datierten<br />

ei<strong>des</strong>stattlichen Erklärung, die Angabe, dass dem Erben die beiden Aquarelle anlässlich<br />

der Eheschließung zwecks Ausstattung <strong>des</strong> neuen Haushalts übergeben worden seien.<br />

Die Recherchen konzentrieren sich nunmehr auf den Gläubiger Franz Poppers, Paul<br />

Schneer, auf möglicherweise noch vorhandene Aufzeichnungen <strong>des</strong><br />

Gebäudeverwalters Oberstleutnant Karl Zwilling, vor allem aber auf Rudolf Gutmann<br />

und das Bankaus Gutmann.<br />

3. 2. 4. Ergänzung zur zusammenfassenden Darstellung vom 22. März 2006<br />

betreffend den Erwerb eines Objektes aus der Sammlung Malva (Malwina)<br />

Schalek durch die Städtischen Sammlungen, 1. März 2007<br />

Die jüdische Malerin Malva Schalek wurde am 18. Februar 1882 in Prag geboren. Nach<br />

dem Besuch einer Höheren Töchterschule und der Frauenakademie in München<br />

übersiedelte Malva Schalek 1910 nach <strong>Wien</strong>, wo ihr Onkel Joseph Simon ihr 1916 ein<br />

Atelier im Gebäude <strong>des</strong> Theaters an der <strong>Wien</strong> in <strong>Wien</strong> 6., Linke <strong>Wien</strong>zeile 6, überließ.<br />

Malva Schalek machte sich sehr bald als Malerin in <strong>Wien</strong> und Prag einen Namen. Ihre<br />

Spezialität waren Porträts von jüdischen Familien der oberen Mittelschicht und von<br />

bekannten Künstlern.<br />

Im Juli 1938 floh Malva Schalek gemeinsam mit ihrer Tante Emma Richter, geb. Simon,<br />

und ihrer Haushälterin Grete Kohn-Knoll vor den Nationalsozialisten zunächst zu ihrem<br />

Bruder, Dr. Robert Schalek, nach Leitmeritz. Nach der Einverleibung <strong>des</strong><br />

Sudetenlan<strong>des</strong> durch das Deutsche Reich wurde Malva Schalek 1940 nach Prag<br />

vertrieben, wo sie unter der Adresse Prag 2., Krakovská 13, wohnhaft war. Malva<br />

Schalek wurde am 8. Februar 1942 in das KZ Theresienstadt und von dort am 18. Mai<br />

1944 in das KZ Auschwitz deportiert, wo sie noch kurz vor Kriegsende, am 24. März<br />

1945, ermordet wurde.<br />

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