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Achter Bericht des amtsführenden Stadtrates für - Wien Museum

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Objekte und eines <strong>Bericht</strong>s <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong>denkmalamtes an das Finanzamt bedurft,<br />

welches letztlich die Höhe der Erbschaftssteuer bestimmt hätte. Möglicherweise waren<br />

steuerliche Gründe da<strong>für</strong> ausschlaggebend, dass es zu keiner Ausfuhr der Bilder<br />

gekommen ist. Im Bun<strong>des</strong>denkmalamt wurden jedoch weder in den<br />

Restitutionsmaterialien noch in den Akten der Ausfuhrabteilung Unterlagen über eine<br />

Vorsprache Grete Kohn-Knolls im Jahr 1948 gefunden.<br />

Laut der heute in München lebenden Nichte von Lisa Fittko brach der Schriftverkehr<br />

zwischen Grete Kohn-Knoll und den Verwandten von Malva Schalek bezüglich <strong>des</strong><br />

Transfers der Bilder im Jahr 1949 ab.<br />

Im Juni 1952 bot Grete Kohn-Knoll den Museen der Stadt <strong>Wien</strong> das Porträt Max<br />

Pallenberg von Malva Schalek zum Kauf an. Die Museen der Stadt <strong>Wien</strong> erwarben das<br />

Bild am 8. Juli 1952 um den Kaufpreis von S 800,--.<br />

Lisa Fittko, am 23. August 1909 geboren, flüchtete vor den Nationalsozialisten aus<br />

<strong>Wien</strong> über die Tschechoslowakei, Schweiz, Holland, Frankreich nach Kuba und lebte ab<br />

1948 in Chicago. Im April 1982 unternahm sie gemeinsam mit ihrer Nichte eine<br />

einwöchige Reise nach <strong>Wien</strong> mit dem Ziel, Grete Kohn-Knoll und vor allem die Bilder<br />

von Malva Schalek ausfindig zu machen. Im ehemaligen Atelier von Malva Schalek<br />

trafen sie auf die frühere Haushälterin von Malva Schaleks Tante Emma Richter, Klara<br />

und ihre Schwester Irma, die dort seit der NS-Zeit lebten.<br />

Lisa Fittko vermutete in einem von der Reise angefertigten <strong>Bericht</strong>, dass sich die<br />

Haushälterin Klara und ihre Schwester die Möbel und den übrigen Hausrat von Malva<br />

Schalek angeeignet hatten, zumal Irma 1939 einen Nationalsozialisten geheiratet hatte,<br />

der sich laut den Briefen von Grete Kohn-Knoll seine „arisierte“ Wohnung mit Malva<br />

Schaleks Besitztümern ausgestattet hatte. Beide Schwestern versicherten jedoch, dass<br />

Grete Kohn-Knoll die Bilder von Malva Schalek an sich gebracht und berichtet habe,<br />

dass sie das Porträt Max Pallenberg nicht verkauft, sondern den Museen der Stadt<br />

<strong>Wien</strong> als „späte Auszeichnung <strong>für</strong> Malva Schalek“ geschenkt hätte.<br />

Bei einem anschließenden Besuch in den Museen der Stadt <strong>Wien</strong> wurde Lisa Fittko und<br />

ihrer Nichte das Porträt Max Pallenberg gezeigt. Ein zweites Gemälde von Malva<br />

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