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Achter Bericht des amtsführenden Stadtrates für - Wien Museum

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aus Sammlungen und Baudenkmalen bestehen, die „auf Generationen“ zurückgingen,<br />

wobei es sich bei der Bibliothek um eine „rezente“, „nicht mit den schöpferischen<br />

Höchstleistungen eines Komponisten vergleichbare“ Sammlung handeln würde. Demus<br />

unterstrich seine Worte mit dem Ersuchen an das Ministerium, den Fall eingehend zu<br />

prüfen und ihm im Falle der Verweigerung der Ausfuhrbewilligung eine „ausdrückliche<br />

Weisung“ zu erteilen. 107 Am 31. März 1950 bewilligte das BDA die Ausfuhr der auf einer<br />

Liste angeführten Bibliothek Guido Adlers. Am 16. Februar 1951 wurde auch die<br />

Ausfuhr <strong>des</strong> von der Musiksammlung der Österreichischen Nationalbibliothek RA Dr.<br />

Hans Wiala ausgehändigten wissenschaftlichen Nachlasses, bestehend aus 25<br />

Kassetten mit Korrespondenz, Manuskripten, Handschriften und persönlichen<br />

Aufzeichnungen bewilligt. 108 Dr. Hubert Adler verkaufte die etwa 1.200 Titel umfassende<br />

Bibliothek 1951 an das Department of Music an der University of Georgia. Ein Jahr<br />

später erwarb die Universität auch den schriftlichen Nachlass von Univ. Prof. Dr. Guido<br />

Adler mit einem Umfang von 73 Schachteln. Die „Guido Adler Collection“ wird heute in<br />

der Hargrett Rare Book & Manuscript Library aufbewahrt. 109<br />

Am 24. Jänner 2000 leitete Univ. Prof. Dr. Ernst Bacher, Leiter der Kommission <strong>für</strong><br />

Provenienzforschung, eine Anfrage <strong>des</strong> Enkels von Guido Adler bezüglich <strong>des</strong><br />

Verbleibs von drei Familienporträts an die Museen der Stadt <strong>Wien</strong> weiter. Es handelte<br />

sich dabei um das Porträt von Betty Adler, der Ehefrau von Guido Adler, gemalt von<br />

ihrem Bruder Ernst Berger, ein Kinderporträt von Ernst Berger oder seinem Bruder von<br />

einem unbekannten Maler sowie um ein Porträt eines Großonkels von Betty Berger,<br />

Herrn Goldschmidt aus Prag, ebenfalls von einem unbekannten Maler. Der Enkel legte<br />

von allen drei Porträts Fotografien vor. Es ist durchaus möglich, dass die drei Porträts<br />

auf der Übergabeliste Wiala, in der bekanntlich sehr viele Familienporträts vermerkt<br />

sind, angeführt wurden. Vor allem beim Porträt, Herr Goldschmidt aus Prag, ist eine<br />

Übereinstimmung mit dem Ölbild „Brustbild, einen alten Mann darstellend“, auf der<br />

Übergabeliste Wiala nicht auszuschließen. Die Museen der Stadt <strong>Wien</strong> teilten dem<br />

Enkel nach umfassenden Recherchen am 27. April 2000 mit, dass sich keines der drei<br />

Porträts in den Beständen befindet.<br />

107<br />

BDA, Rest. M., K. 31, Mappe Guido Adler, Schreiben <strong>des</strong> Generaldirektors <strong>des</strong> BDA, Dr. Otto Demus, an das<br />

Bun<strong>des</strong>ministerium <strong>für</strong> Unterricht, 11. März 1950.<br />

108<br />

Laut Auskunft von Mag. Margot Werner von der Österreichischen Nationalbibliothek befinden sich heute keine<br />

Objekte aus dem ursprünglichen Eigentum von Univ. Prof. Dr. Guido Adlers mehr in den Beständen.<br />

109<br />

Murray G. Hall, Christina Köstner, S. 300.<br />

195

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