Achter Bericht des amtsführenden Stadtrates für - Wien Museum
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wurden“, während aus anderen Vermögensentziehungen stammende Bücher, die im<br />
demselben Raum <strong>des</strong> Magazins aufbewahrt worden seien, wie auch einige Kisten<br />
Adlers vollständig unberührt geblieben seien.<br />
Im Akt der FLD <strong>Wien</strong> befindet sich ein undatiertes „Verzeichnis über Gegenstände,<br />
welche seinerzeit von Rechtsanwalt Dr. Wiala dem Oberfinanzpräsident <strong>Wien</strong><br />
Niederdonau übergeben wurden und aus dem Vermögen <strong>des</strong> Dr. Guido Adler<br />
stammen“.<br />
Das Wort „seinerzeit“ lässt darauf schließen, dass das Verzeichnis später,<br />
möglicherweise nach 1945, angefertigt worden ist. Da<strong>für</strong> spricht, dass auf der Rückseite<br />
<strong>des</strong> Verzeichnisses handschriftlich noch einige wenige Gebrauchsgegenstände<br />
angeführt wurden und diese Aufstellung, wie nach einer Besichtigung, mit den<br />
Unterschriften von Hans Wiala und Carola Fischmann versehen wurde. Carola<br />
Fischmann war, wie aus anderen Aktenteilen der FLD <strong>Wien</strong> hervorgeht, nach 1945 eine<br />
Vertrauensperson Hubert Adlers. Andererseits lässt der Satzteil „Verzeichnis über<br />
Gegenstände, welche seinerzeit … übergeben wurden“, vermuten, dass Gegenstände<br />
angeführt werden, die damals übergeben wurden, was nicht bedeutet, dass sie nach<br />
dem 8. Mai 1945 auch tatsächlich vorhanden waren. In dieser Liste werden neben<br />
Möbeln und Betten alleine 17 Kisten angeführt. Von den 34 vermerkten Bildern,<br />
allesamt Porträts(!), sind acht Fotografien. Die 26 restlichen Bilder sind zumeist<br />
Ölgemälde, bei keinem einzigen wird allerdings der Künstler oder eine Datierung<br />
angeführt. Ein Vergleich mit der ebenfalls undatierten handschriftlichen Liste der 17<br />
Bilder, die möglicherweise aus der Zeit vor dem 13. März 1938 oder kurz danach<br />
stammt, wird dadurch fast unmöglich gemacht, weil diese wiederum vorwiegend<br />
Künstler und weniger Darstellungen nennt. Landschaften oder Stadtansichten, häufige<br />
Motive <strong>des</strong> Malers Albert Zimmermann, werden in der Liste der von Wiala übergebenen<br />
Objekte mit Sicherheit nicht angeführt. Am ehesten ist eine Übereinstimmung bei einem<br />
als „1 Elefant-Rötel“ auf der handschriftlichen Liste angeführten Objekt mit einer<br />
„Elefanten-Rötel-Studie in weißem Rahmen mit Glas“ auf der Übergabeliste Wiala<br />
erkennbar.<br />
Am 25. November 1946 stellte der in New Jersey lebende Dr. Hubert Adler,<br />
merkwürdigerweise vertreten durch den ehemals vom Reichsstatthalter eingesetzten<br />
Vermögensverwalter Melanie Adlers, RA Dr. Hans Wiala, beim BG Döbling „als Sohn<br />
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