Achter Bericht des amtsführenden Stadtrates für - Wien Museum
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3. 2. 1. Zusammenfassende Darstellung betreffend den Erwerb von Kunstobjekten<br />
aus der Sammlung Leopold Weinstein durch die Städtischen Sammlungen,<br />
27. November 2006<br />
Leopold Weinstein, jüdischer Geschäftsmann, wurde am 6. April 1886 in Banov, CSR,<br />
als Sohn von Adolf und Therese Weinstein geboren. Am 13. März 1938 war Leopold<br />
Weinstein in <strong>Wien</strong> 19., Felix Mottlstraße 27/Cottagegasse 60, wohnhaft. Er betrieb in<br />
<strong>Wien</strong> 7., Hermanngasse 18, in einem Mietshaus, das in seinem Eigentum stand, einen<br />
Einzelhandel mit Glaswaren und Beleuchtungskörpern. Dort war auch die „Megaphos<br />
Kommanditgesellschaft Leopold Weinstein & Co.“ untergebracht, an der Leopold<br />
Weinstein mit 50% beteiligt war. Zum Firmenvermögen gehörte eine Reihe von<br />
Patenten zur Herstellung von blendenfreien und lichtsparenden Lampen, die Leopold<br />
Weinstein Anfang der 30er Jahre von der Stuttgarter Beleuchtungsfirma „Systra“<br />
erworben hatte.<br />
Nur wenige Wochen nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten in Österreich<br />
gelang Leopold Weinstein die Flucht nach England, wo er unter der Adresse 29<br />
Abercorn Place, London NW 8, seine Firmen weiterführte. Leopold Weinstein starb am<br />
8. November 1948 in <strong>Wien</strong>. Seine letzte Wohnadresse lautete <strong>Wien</strong> 7., Hermanngasse<br />
18.<br />
Neben den beiden Firmen, dem Mietshaus und den Patenten, gehörte auch eine<br />
umfangreiche, im Jahr 1939 rund 80 Gemälde umfassende Kunstsammlung zu den<br />
Vermögenswerten Leopold Weinsteins, die teils in der Wohnung, teils in den<br />
Büroräumlichkeiten untergebracht war. Die Sammlung wurde in der<br />
Vermögensanmeldung Leopold Weinsteins vom 14. Juli 1938 mit RM 36.213,62<br />
bewertet. Im Dezember 1939 schätzte sie Julius Fargel, Gemälderestaurator der<br />
Städtischen Sammlungen und Schätzmeister der späteren Vugesta, auf RM 51.960,--.<br />
Auf den Schätzlisten (ein „Schätzungsprotokoll“ vom 14. Juli 1938, vermutlich die im Akt<br />
nicht mehr vorhandene Beilage zur Vermögensanmeldung Weinsteins, und eine<br />
„Schätzungsliste“ von Julius Fargel vom 14. Dezember 1939) sowie auf der<br />
Abrechnungsliste <strong>des</strong> Dorotheums <strong>für</strong> das Finanzamt Innere Stadt-Ost vom 13.<br />
Dezember 1940, welche der Rechtsvertreter der Nichte von Leopold Weinstein den<br />
Museen der Stadt <strong>Wien</strong> über die Kommission <strong>für</strong> Provenienzforschung im Mai 2006<br />
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