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Achter Bericht des amtsführenden Stadtrates für - Wien Museum

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Obwohl das Vermögen von Rosalie Kronfeld, der Universalerbin von Ernst Moriz<br />

Kronfeld, scheinbar erblos geblieben war, weil nichts auf die Durchführung eines<br />

To<strong>des</strong>erklärungs- bzw. Verlassenschaftsverfahrens nach Rosalie Kronfeld hindeutet, ist<br />

nach österreichischem gesetzlichen Erbrecht ihre Geschwisterlinie erbberechtigt,<br />

nachdem ihre Eltern zum frühest anzunehmenden Zeitpunkt ihres To<strong>des</strong> bereits<br />

vorverstorben waren. Rosalie Kronfelds Vater Heinrich Lanzer ist laut den Matriken der<br />

Israelitischen Kultusgemeinde <strong>Wien</strong> 1899, ihre Mutter Rosalie, geb. Herlinger, 1919<br />

verstorben.<br />

Rosalie Kronfeld hatte sechs Geschwister: Hedwig Lanzer, verehelichte Prüwer; Kamilla<br />

Lanzer; Ernst Lanzer; Robert Lanzer; Olga Lanzer, verehelichte Freundlich; und<br />

Gertrude Lanzer, verehelichte Wittner.<br />

Kamilla Lanzer und Ernst Lanzer bzw. deren Angehörige kommen als Rechtsnachfolger<br />

von Rosalie bzw. Ernst Moriz Kronfeld nicht in Betracht. Beide waren zum Zeitpunkt <strong>des</strong><br />

To<strong>des</strong> von Rosalie Kronfeld nicht mehr am Leben, wie aus den Matriken der<br />

Israelitischen Kultusgemeinde <strong>Wien</strong> über die Familie Lanzer hervorgeht. Kamilla Lanzer<br />

starb vor dem Jahr 1909 noch als Kind. Ernst Lanzer ist als Soldat im Ersten Weltkrieg<br />

1914 oder 1915 gefallen.<br />

Rosalie Kronfelds älteste Schwester, Hedwig Lanzer, wurde am 10. Oktober 1870<br />

geboren. Am 9. März 1895 ehelichte sie den 1865 in Lemberg geborenen Arzt Dr. Iganz<br />

Prüwer. Das Ehepaar war in <strong>Wien</strong> 2., Zwerggasse, wohnhaft. Am 12. Oktober 1919<br />

übersiedelte Hedwig Prüwer in den 9. Bezirk, Beethovengasse 4. Laut Meldezettel war<br />

sie zu diesem Zeitpunkt bereits verwitwet. Dr. Ignaz Prüwer muss also einige Zeit vor<br />

Oktober 1919 verstorben sein.<br />

Hedwig Prüwer war ab dem 13. Oktober 1938 in <strong>Wien</strong> 2., Heinestraße 33/17, an der<br />

Adresse <strong>des</strong> Ehepaares Kronfeld, wohnhaft und wurde am 13. August 1941, demselben<br />

Datum wie ihre Schwester Rosalie, nach Theresienstadt deportiert, mit ihr gemeinsam<br />

am 26. September 1942 nach Treblinka überstellt und dort ebenfalls ermordet. Auf den<br />

Meldezetteln <strong>des</strong> Ehepaares Prüwer sind keine Kinder vermerkt. Laut <strong>Wien</strong>er Stadt-<br />

und Lan<strong>des</strong>archiv wurde nach 1945 weder ein To<strong>des</strong>erklärungs- noch ein<br />

Verlassenschaftsverfahren durchgeführt.<br />

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