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Achter Bericht des amtsführenden Stadtrates für - Wien Museum

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Nach Auskunft <strong>des</strong> State Departments werden diese Schreiben aus<br />

Datenschutzgründen an allenfalls vorhandene Rechtsnachfolger übermittelt, denen es<br />

dann freistehe, mit dem Verfasser in Kontakt zu treten. Eine Antwort ist bisher<br />

ausgeblieben.<br />

3. 3. 2. Zusammenfassende Darstellung betreffend den Erwerb eines Objektes aus<br />

der Sammlung Adele Graf durch die Städtischen Sammlungen,<br />

15. September 2004<br />

Adele Neumann, verehelichte Graf, wurde am 4. Dezember 1875 als Tochter <strong>des</strong><br />

jüdischen Kaufmanns Elias Neumann und seiner Ehefrau Charlotte Veit in <strong>Wien</strong> 9.,<br />

Türkenstraße 25, geboren. Am 13. März 1938 wohnte Adele Graf in <strong>Wien</strong> 1.,<br />

Rathausplatz 4, war jedoch auch in Gablonz gemeldet und hatte noch einen Wohnsitz<br />

in Prag 19., Yorkstraße 23. Adele Graf war zu diesem Zeitpunkt tschechoslowakische<br />

Staatsbürgerin.<br />

Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten in Österreich suchte Adele Graf am<br />

19. April 1938 bei der IKG <strong>Wien</strong> um eine Geburtsurkunde <strong>für</strong> die Ausstellung eines<br />

Reisepasses an und meldete sich am 20. Mai 1938 bei den Behörden ab. Als Fluchtort<br />

gab sie die Schweiz an. Über ihr weiteres Schicksal konnte trotz umfangreicher<br />

Recherchen im Österreichischen Staatsarchiv, Stadt- und Lan<strong>des</strong>archiv, Matrikenamt<br />

der IKG-<strong>Wien</strong>, Nationalfonds der Republik Österreich <strong>für</strong> die Opfer <strong>des</strong><br />

Nationalsozialismus und einer Anfrage bei der Schweizer Historikerin Esther Tisa-<br />

Francini, die über das Schicksal jüdischer Flüchtlinge in der Schweiz forscht, nichts in<br />

Erfahrung gebracht werden.<br />

Am 22. Juli 1938 stellte Adele Graf beim BDA ein Ansuchen um eine<br />

Ausfuhrbewilligung <strong>für</strong> ihre Kunstsammlung, die unter anderem 35 Ölbilder umfasste.<br />

Für ein Porträt von Josef Danhauser wurde die Ausfuhr verweigert.<br />

Karl Herber, der Leiter der Vugesta, der „Verwertungsstelle <strong>für</strong> jüdisches Umzugsgut<br />

der Gestapo“, berichtete in einem Schreiben an die Geheime Staatspolizei vom 5. Juni<br />

1942, dass er das bei einer <strong>Wien</strong>er Spedition liegen gebliebene Fluchtgut von Adele<br />

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