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Achter Bericht des amtsführenden Stadtrates für - Wien Museum

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15.392,--, Wertpapiere mit RM 5.687,-- sowie seine jährliche Pension in der Höhe von<br />

RM 7.596,--, die er seit September 1927 bezog, mit einem „lebenslänglichen<br />

Kapitalwert“ in der Höhe von RM 22.788,-- an. Eine „Bücherei, hauptsächlich<br />

wissenschaftlich“, bewertete Guido Adler ebenso wenig wie seine Autorenrechte, die er<br />

als „derzeit wertlos“ bezeichnete. Eine Sammlung von Kunstgegenständen oder<br />

einzelne Kunstgegenstände anhand einer Inventarliste wurden von Guido Adler nicht<br />

angegeben. 69<br />

Der 1938 geborene Enkel Guido Adlers verfasste im Jahre 2000 ein Dossier über die<br />

letzten Lebensjahre seines Großvaters und seiner Tante Melanie. Darin schilderte er<br />

unter Berufung auf die Aufzeichnungen Carl A. Rosenthals 70 , wie in der Pogromnacht<br />

<strong>des</strong> 10. November 1938 ein Schüler Guido Adlers, NSDAP Parteimitglied Alfred Orel<br />

(1889 – 1967), Bibliothekar <strong>des</strong> Instituts <strong>für</strong> Musikwissenschaft der Universität <strong>Wien</strong> und<br />

von 1918 bis 1940 Direktor der Musiksammlungen der <strong>Wien</strong>er Stadt- und<br />

Lan<strong>des</strong>bibliothek, in Adlers Haus eindrang und zumin<strong>des</strong>t 83 Bände der „Denkmäler der<br />

Tonkunst in Österreich“ beschlagnahmte.<br />

Wenige Tage später, Ende November 1938, brachte Guido Adler in einer<br />

„Nachtragsanmeldung“ die Anzeige der Vermögensveränderung nach dem Stand vom<br />

12. November 1938 bei der VVSt. ein. Er stellte zunächst den Antrag, den Kapitalwert<br />

seiner Altersrente „im Sinne der Verlautbarung <strong>des</strong> Herrn Reichsministers der<br />

Finanzen“ „außer Ansatz stellen zu dürfen“. Zusätzlich machte er eine<br />

Vermögensminderung bei seinem Wertpapiervermögen von RM 5.687,-- auf RM 2.660<br />

geltend, sodass sein angegebenes Gesamtvermögen zusammen mit dem Hausanteil<br />

im Werte von RM 15.392,-- nunmehr RM 18.052,-- betrug. Als Grund <strong>für</strong> die<br />

Vermögensminderung in Höhe von RM 3.027,-- gab Guido Adler zum „überwiegenden<br />

Teil Aufwand <strong>für</strong> meinen Lebensunterhalt“ an. 71 In einem Schreiben an die VVSt. vom<br />

21. Februar 1939 beantragte er die Neubemessung der JUVA in Höhe von RM 4.200,--,<br />

69 ÖStA, AdR, BMF, VVSt., VA, Zl. 46.664, Univ. Prof. Dr. Guido Adler.<br />

70 Carl A. Rosenthal, Reminiscences of Guido Adler (1855 – 1941), in: Musica Judaica, Journal of the American<br />

Society for Jewish Music, Vol. VIII 5747/1985-1986.<br />

71 ÖStA, AdR, BMF, VVSt., VA, Zl. 46.664, Univ. Prof. Dr. Guido Adler, Schreiben Univ. Prof. Dr. Guido Adler an die<br />

VVSt., undatiert (nach dem Bearbeitungsstempel der VVSt. „Veränderung“ und der Bezugnahme auf den „Stand vom<br />

12. November 1938“ dürfte das Schreiben von Ende November, Anfang Dezember 1938 stammen).<br />

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