Achter Bericht des amtsführenden Stadtrates für - Wien Museum
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Herbertshofs, das nun im grenznahen Sperrgebiet lag, zum „Eigentum <strong>des</strong> Volkes“. Die<br />
Gesetzgebung der DDR sah keine Restitution an die Erben Herbert M. Gutmanns vor. 43<br />
Bis zur sogenannten Wende 1989 erfolgten keinerlei Instandsetzungsarbeiten an den<br />
Gebäudeteilen <strong>des</strong> Herbertshofs. Im September 1990 stellte der älteste Sohn Herbert<br />
Gutmanns <strong>für</strong> sich und seine Geschwister einen Antrag auf Restitution <strong>des</strong> gesamten<br />
Grundstückes beim Magistrat der Stadt Potsdam. Am 18. März 1991 drangen<br />
jugendliche Hausbesetzer in das leerstehende und sanierungsbedürftige Haus ein, das<br />
zuvor unter Denkmalschutz gestellt worden war, und etablierten sich dort. 1992<br />
restituierte das Amt <strong>für</strong> offene Vermögensfragen Potsdam den größten Teil <strong>des</strong><br />
Grundstücks an die Kinder Herbert Gutmanns, wobei die ehemalige Fläche am Ufer <strong>des</strong><br />
Jungfernsees, wie alle „Mauergrundstücke“, im Eigentum der Bun<strong>des</strong>republik<br />
Deutschland verblieb. Mehr als acht Jahre, bis zur gerichtlichen Räumung am 6. August<br />
1999, blieb den Rechtsnachfolgern Herbert Gutmanns die Verfügung über ihr Eigentum<br />
verwehrt. 44 Die dramatische Verschlechterung <strong>des</strong> Zustan<strong>des</strong> <strong>des</strong> nun wieder<br />
leerstehenden Hauses, das die Stadt Potsdam mit „Ersatzvornahmen“ sichern musste<br />
und der stagnierende Immobilienmarkt schmälerten die Aussichten der<br />
Erbengemeinschaft auf einen erfolgreichen Verkauf, der erst 2005 mit der Veräußerung<br />
<strong>des</strong> Herbertshofs an zwei Berliner Künstlerehepaare gelang. Für das Grundstück mit<br />
11.500m² samt der 36 Zimmer-Villa mit 2.600m² Wohnfläche, das ursprünglich mit € 1,6<br />
Mio. angeboten worden war, bekamen die Erben Herbert Gutmanns weniger als € 1<br />
Mio. 45<br />
Am 27. November 1968 erwarben die Museen der Stadt <strong>Wien</strong> von einem in<br />
Kopenhagen ansässigen dänischen Staatsbürger anlässlich seines <strong>Wien</strong>-Aufenthalts<br />
das Ölgemälde von Hans Makart „Tilly auf dem Schlachtfeld von Lützen“, welches<br />
dieser zuvor der Österreichischen Galerie ohne Rahmen unter der Bezeichnung „Tilly<br />
bei dem verwundeten Pappenheim“ angeboten hatte, um den Kaufpreis von öS<br />
35.000,--. Als Provenienz <strong>des</strong> Bil<strong>des</strong> gab der Däne die „1934 aufgelöste Sammlung<br />
43<br />
Vivian J. Rheinheimer, Eine unendliche Geschichte. Der Herbertshof nach Auszug der Gutmanns,<br />
S. 169.<br />
44<br />
Ebda., S. 170f.<br />
45<br />
http://www.potsdam-wiki.de/index.php/Gutmann-Villa.<br />
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