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Die Show „Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!“ und ihre ... - FSF

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Eine solche Rezeptionshaltung ließe erwarten, dass die Befragten bereit sind, <strong>ein</strong>e größere<br />

Nähe zu den Kandidaten aufzubauen. Eine klare Identifikation der Befragten lässt sich<br />

jedoch weder mit den Moderatoren noch mit den Kandidaten feststellen. <strong>Die</strong> Beziehungen<br />

zu den Akteuren der <strong>Show</strong> sind anderer Natur. Sie werden teilweise als Objekte des Boulevards<br />

wahrgenommen. <strong>Die</strong> Teilnehmer der Gruppendiskussionen zeigen zwar bei <strong>ein</strong>zelnen<br />

Prüfungen Mitgefühl mit den Kandidaten, doch in der Regel distanzieren sie sich auch<br />

wieder von diesen. Ihre Positionierung ist eher als die <strong>ein</strong>es außenstehenden Betrachters zu<br />

beschreiben.<br />

4.4.1 <strong>Die</strong> Kandidaten<br />

4.4.1.1 Daniel Küblböck<br />

<strong>Die</strong> Diskussionen über die Sendung Ich <strong>bin</strong> <strong>ein</strong> <strong>Star</strong> <strong>–</strong> <strong>Holt</strong> <strong>mich</strong> <strong>hier</strong> <strong>raus</strong>! sind in weiten<br />

Teilen Diskussionen über die Figur Daniel Küblböck. <strong>Die</strong>se zentrale Rolle ist vermutlich<br />

mehreren Faktoren zuzuschreiben. Er ist aktuell die bekannteste Person unter den Camp-<br />

teilnehmern, er ist den Befragten im Alter am nächsten <strong>und</strong> er bietet aufgr<strong>und</strong> s<strong>ein</strong>es<br />

Images <strong>und</strong> s<strong>ein</strong>es Verhaltens im Camp die Möglichkeit zu polarisieren. Vor allem in den<br />

Gruppen mit geringerer formaler Bildung drehte sich das Gespräch um ihn.<br />

Bei den Berufsschülerinnen gibt es zwar <strong>ein</strong>e <strong>ein</strong>zelne Befragte, die positiv über ihn<br />

sprach, doch im Allgem<strong>ein</strong>en erfährt er <strong>ein</strong>e deutliche Negativbewertung. Kritisiert wird<br />

vor allem s<strong>ein</strong> mangelndes Können (er ist also k<strong>ein</strong> wirklicher „<strong>Star</strong><strong>“</strong>), mit dem er auch<br />

noch Geld verdienen kann, s<strong>ein</strong>e Homo- beziehungsweise Bisexualität <strong>und</strong> s<strong>ein</strong>e angebliche<br />

Arroganz. Mitleid haben dementsprechend nur wenige, meist weibliche Befragte.<br />

Trotz dieser negativen Einschätzung der Befragten, erkennen auch sie den Unterhaltungswert,<br />

den Daniel Küblböck in die Sendung bringt, an.<br />

Beispiel Daniel Küblböck: Gruppendiskussion Berufsschule Mädchen<br />

Interviewer: Und wenn Daniel Küblböck nicht dabei gewesen wäre, wie hättet ihr es dann<br />

gef<strong>und</strong>en?<br />

DM: Dann wär’s langweilig, ich glaub, dann wär’s langweilig. Durch ihn ist es ja<br />

<strong>ein</strong> bisschen spannend, weil er ja anders ist, weil er nicht ganz normal ist<br />

(allseits Lachen), weil er <strong>ein</strong> bisschen chaotisch ist. Aber wär er nicht dabei<br />

gewesen, ich glaub dann hätte niemand geguckt, dann hätten die nach <strong>ein</strong>em<br />

Tag gesagt, Sendung abbrechen, ist langweilig.<br />

Bei den jüngeren Teilnehmern hat Daniel Küblböck k<strong>ein</strong> <strong>ein</strong>deutiges Negativimage, sondern<br />

stellt <strong>ein</strong>e ambivalente Figur dar. Einerseits betrachten sie ihn als <strong>ein</strong>en lustigen Typ<br />

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