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Die Show „Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!“ und ihre ... - FSF

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läulich <strong>ein</strong>gefärbten Standbild festgehalten <strong>und</strong> auf s<strong>ein</strong> entsetzt verzerrtes Gesicht gezoomt,<br />

womit abermals <strong>ein</strong> komischer Gegensatz zwischen Werner Böhms emotionalem<br />

Zustand <strong>und</strong> dessen ästhetisch-gestalterischer Repräsentation ausgelöst wird.<br />

Neben „Personalisierung <strong>und</strong> Emotionalisierung<strong>“</strong> (vgl. Mikos 1998, S. 65) sind „Sensationsberichte,<br />

Klatsch <strong>und</strong> <strong>ein</strong>e Kulturberichterstattung, die sich [...] im weiten Feld der Populärkultur<br />

bewegt<strong>“</strong> (ebd., S. 67) weitere Charakteristika der Boulevardberichterstattung.<br />

Auch bei Ich <strong>bin</strong> <strong>ein</strong> <strong>Star</strong> <strong>–</strong> <strong>Holt</strong> <strong>mich</strong> <strong>hier</strong> <strong>raus</strong>! sind Sensationsberichte <strong>und</strong> Klatsch als<br />

feste Bestandteile der Sendung angelegt <strong>und</strong> werden auf drei verschiedenen Ebenen inszeniert:<br />

Erstens wird Klatsch als showinterner Aspekt, zumeist in Form von Gerüchten über das<br />

Campgeschehen hervorgekehrt. Zweitens kommt es zur Verknüpfung von showinternen<br />

<strong>und</strong> showexternen Klatschgeschichten. Drittens wird in seltenen Fällen ausschließlich auf<br />

showexternen Klatsch zurückgegriffen, der somit nicht direkt im Zusammenhang mit dem<br />

aktuellen Campgeschehen zu verorten ist.<br />

Auf der ersten Ebene wird Klatsch am umfangreichsten inszeniert, da der Spielrahmen von<br />

vornher<strong>ein</strong> festlegt, dass zehn verschiedene Kandidaten an <strong>ein</strong>em ungewöhnlichen Ort<br />

zusammenleben, <strong>ihre</strong>n Alltag mit reduzierten Mitteln bestreiten <strong>und</strong> dabei r<strong>und</strong> um die Uhr<br />

gefilmt werden, wodurch <strong>ein</strong>e fassettenreiche Perspektivierung des Geschehens ermöglicht<br />

wird. <strong>Die</strong>se Spielkonstellation bietet <strong>–</strong> unabhängig von der Tatsache, dass es sich zudem<br />

um prominente Kandidaten handelt <strong>–</strong> ausreichend „Nährboden<strong>“</strong> für Klatsch- <strong>und</strong> Tratsch-<br />

geschichten. Ein Beispiel für Klatsch auf dieser Ebene wäre der Themenblock „Sommer,<br />

Sonne, Sexiness<strong>“</strong> in der Folge vom 14.01.2004, in dem größtenteils leicht bekleidete Kan-<br />

didaten beim Sonnen oder Baden präsentiert werden. Als Daniel die BH- Körbchengrößen<br />

von Mariella Ahrens <strong>und</strong> Caroline Beil richtig errät, wird dies von Sonja Zietlow mit den<br />

Worten kommentiert: „Daniel hat nicht nur Augenmaß, sondern auch <strong>ein</strong> Händchen für<br />

das, was Frauen wollen.<strong>“</strong> Der inszenierte Klatsch wird situationsabhängig präsentiert. Ob<br />

der Zuschauer gegebenenfalls Bezüge zu Daniel Küblböcks showexternem Image als sexuell<br />

nicht festgelegtem Jugendlichen herstellt, hängt von s<strong>ein</strong>em intertextuellen Wissen ab<br />

sowie dem Umstand, welche Bedeutung er diesem Aspekt beimisst. Im gleichen Themenblock<br />

werden ebenfalls potentielle Annäherungsversuche der Kandidaten (Costa Cordalis<br />

streichelt Caroline über ihr B<strong>ein</strong>, Daniel Küblböck nähert sich Mariella Ahrens an, Susan<br />

Stahnke wird bei zweideutig aussehenden Dehnübungen gezeigt) als showinterne Klatsch-<br />

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